Schweizer Gladbach-Profi
«Ich zockte schon FIFA vor 100'000 Zuschauern»

Seit diesem Jahr spielt Stefan Beer (20) für den Bundesliga-Klub Borussia Mönchengladbach. Statt mit Sommer, Elvedi und Co. auf dem Platz zu stehen, sitzt der Zürcher aber vor der Konsole. Beer ist FIFA-eSportler.
Publiziert: 03.05.2019 um 19:43 Uhr
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Aktualisiert: 16.01.2024 um 17:12 Uhr
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Stefan Beer (ganz links) zockt für das eSports-Team von Gladbach.
Foto: ZVG
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Lucas WerderReporter Fussball

Er ist übergewichtig, ernährt sich von Chips und Energy Drinks und hockt den ganzen Tag im Dunklen. So das weit verbreitete Bild eines Profi-Gamers. Dass es durchaus anders geht, beweist eSportler Stefan Beer (20). Der Zürcher FIFA-Profi steht seit Anfang Jahr beim Bundesliga-Klub Borussia Mönchengladbach unter Vertrag.

Aktuell verbringt der Betriebswirtschafts-Student drei bis vier Stunden pro Tag mit der Fussball-Simulation «FIFA19». «Zu Saisonbeginn sind es auch mal bis zu zehn Stunden», sagt «topik», so Beers Gamer-Name. Nur vor dem Bildschirm zu hocken, ist für ihn aber kein Thema: «Nach maximal zwei Stunden lege ich eine Pause ein. Ich gehe dann beispielsweise ein wenig spazieren.»

Viel Schlaf und gesunde Ernährung

Körperliche Bewegung ist für Beer unverzichtbar, will er an der Konsole seine Leistung abrufen. Er spielt regelmässig Fussball und treibt Krafttraining. «Das ist für mich ein wichtiger Ausgleich», sagt der Profi-Gamer. Auch eine ausgewogene Ernährung und genügend Schlaf seien für den Erfolg nötig.

Montag und Dienstag stehen für Beer jeweils im Zeichen des Studiums, die restlichen Wochentage trainiert er und spielt Turniere. «In der Regel stehe ich dann so gegen 10 Uhr auf, checke die sozialen Medien und beginne dann mit meinem Training», sagt Beer.

Virtuelle Bundesliga im TV

Die abgelaufene Saison der virtuellen Bundesliga beendete Beers Borussen auf dem starken 3. Platz (von 22 Teams). Er selber absolvierte für das vierköpfige Team neun Partien (4 Siege, 4 Remis, 1 Niederlage). Die Liga-Partie gegen Hertha BSC wurde dabei live aus einem TV-Studio in München ins Free-TV übertragen. «Meine Partie verfolgten rund 100'000 Zuschauer am Fernsehen», erzählt Beer. «Ein ganz besonderes Erlebnis.»

Sein Vertrag bei Gladbach läuft noch bis Ende Sommer. Wie seine Zukunft aussehen wird, ist offen. «Ich werde sicher nicht alles auf die Karte FIFA setzen», sagt Beer. «Mit meinem Studium habe ich einen guten Plan B.»

Dieses Wochenende wird Beer aber sicher noch im Gladbach-Trikot vor der Konsole verbringen. In Basel steht das Finale um die Schweizer Meisterschaft auf dem Programm. Beim Kräftemessen der 14 besten Schweizer FIFA-Gamer zählt Beer zu den Favoriten.

Akzeptanz von eSports wächst

Die Ende April erschiene Studie «eSports Schweiz 2019» der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften zeigt erstaunliche Ergebnisse. 26,7 Prozent der Befragten erkennen eSports als Sport an. Selber spielen 33,9 Prozent der Schweizer Bevölkerung mindestens einmal wöchentlich Videospiele. Die beliebteste Plattform ist dabei das Smartphone (46,5 Prozent) vor PC und Laptop (43,9 Prozent).

Die Organisation, die am häufigsten mit dem Begriff eSports in Verbindung gebracht wird, ist mit 23 Prozent der FC Basel mit grossem Vorsprung auf die Swisscom (13 Prozent). Zu den beliebtesten Spielen zählen FIFA, Minecraft, Call of Duty und Fortnite. (law)

Die Ende April erschiene Studie «eSports Schweiz 2019» der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften zeigt erstaunliche Ergebnisse. 26,7 Prozent der Befragten erkennen eSports als Sport an. Selber spielen 33,9 Prozent der Schweizer Bevölkerung mindestens einmal wöchentlich Videospiele. Die beliebteste Plattform ist dabei das Smartphone (46,5 Prozent) vor PC und Laptop (43,9 Prozent).

Die Organisation, die am häufigsten mit dem Begriff eSports in Verbindung gebracht wird, ist mit 23 Prozent der FC Basel mit grossem Vorsprung auf die Swisscom (13 Prozent). Zu den beliebtesten Spielen zählen FIFA, Minecraft, Call of Duty und Fortnite. (law)

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