«Können sich nicht die Schuhe binden»
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Moderatorin kritisiert Gamer:«Können sich nicht die Schuhe binden»

Kommentar löst Shitstorm aus
Sportschau-Moderatorin attackiert eSportler

In der Sportschau vom Samstagabend äussert sich ARD-Moderatorin Julia Scharf (38) zum Thema eSports. Auf Twitter löst sie damit einen Shitstorm aus.
Publiziert: 29.07.2019 um 17:45 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2019 um 09:38 Uhr
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Kyle Giersdorf ist der allererste «Fortnite»-Weltmeister.
Foto: AFP

Am Sonntagabend verändert sich das Leben des 16-Jährige Kyle Giersdorf auf einen Schlag. Der Amerikaner gewinnt in New York die allererste «Fortnite»-Weltmeisterschaft – und sichert sich ein Preisgeld von 3 Millionen Dollar.

Während zwei Tagen hatten zuvor knapp 200 Spieler vor 18'000 Zuschauer um Ruhm, Ehre und insgesamt 40 Millionen Dollar gekämpft. Als Austragungsort des Turniers dient das Arthur Ashe Stadion, wo ab Ende August das Tennisturnier US Open über die Bühne gehen wird.

Shitstorm nach Tritt ins Fettnäpfchen

Auch die deutsche Sportschau berichtet am Samstag in einem Einspieler über den Mega-Event. Nach Ende des Beitrags gibt Sportschau-Moderatorian Julia Scharf (38) folgenden Satz von sich: «Kinder, die Tag und Nacht vor dem PC sitzen und sich selbst nicht mehr die Schuhe zubinden können. Jetzt können Sie selbst entscheiden, ob das Sport ist oder nicht.»

Damit tritt die Moderatorin voll ins eSports-Fettnäpfchen. Auf Twitter löst Scharf mit ihrer Aussage einen Shitstorm aus. In einer Videobotschaft wehrt sie sich daraufhin. Sie habe in ihrer Abmoderation lediglich einen Psychologen zitiert, der im Beitrag zu Wort gekommen war. 

Tatsächlich erklärt ein Psychologe im entsprechenden Beitrag die negativen Folgen von Computerspielen und erwähnt Patienten, die sich teilweise nicht die Schuhe zubinden können würden. Trotzdem bewerten viele Twitter-User die Aussagen von Scharf als «naiv» oder «populistisch».

250 Millionen Spieler 

Gegenüber der «BILD» erklärt die Moderatorin: «Mir ist es wichtig, dass man Gaming und eSports, bei dem man Sportarten virtuell nachspielt, nicht in einen Topf wirft. Diese Veranstaltungen haben alle ihre Berechtigung, aber man darf die Frage stellen, ob wir sie wie klassische Sportarten behandeln sollten.»

Damit hat Scharf aber nur bedingt recht. Der Definition nach handelt es sich beim Begriff «eSports» um den sportlichen Wettkampf zwischen Menschen mit Hilfe von Computerspielen. Ob es sich dabei um Sportspiele handelt, spielt keine Rolle.

Ob Sport oder nicht, das Spiel «Fortnite» erfreut sich weltweit grosser Beliebtheit. 250 Millionen aktive Spieler verzeichnet Entwickler Epic Games. Die WM verfolgten am vergangenen Wochenende rund 22 Millionen Zuschauer im Stream. (law)

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