Die Freunde Joshua Laxamana und Julius Santiago Sebastian wurden zuletzt vor zwei Wochen in den Philippinen gesehen. Sie waren auf einem Roadtrip nach Baguio, einer Stadt im Norden des Landes. Dort wollten sie an einem Turnier des Videospiels «Dota 2» teilnehmen. Keiner von ihnen kam zurück. Vier Tage nach der letzten Kontaktaufnahme findet Joshuas Mutter, Kristine, ihren Sohn in einem Leichenschauhaus, durchlöchert von Kugeln. Er wurde von der Polizei erschossen, wie das philippinische eSports-Portal «mineski» berichtet.
Polizei hielt Joshua für gefährlichen Verbrecher
Die Polizei behauptet, Joshua hätte sich an einem Kontrollpunkt gegen die Beamten gewehrt. Er habe Drogen und eine .45-Kaliber-Pistole bei sich getragen und sei auf einem Motorrad unterwegs gewesen. Freunde und Familie des Opfers sagen jedoch, dass Joshua gar nicht Motorrad fahren kann. Die Polizisten wollen zudem ein Tattoo entdeckt haben, welches das Zeichen eines berüchtigten Verbrechers sei. War es nicht. Es war die «Queen of Pain», ein Held aus «Dota 2».
Joshua und Julius waren beide begeisterte «Dota»-Spieler. Joshua war ein Top-Spieler in der Region und bereit, an internationalen Turnieren teilzunehmen. Er war bekannt unter dem Namen «imadotes», was in seinem philippinischen Dialekt die Liebe zu seiner Mutter ausdrücken soll. «Wie könnte er ein berüchtigter Verbrecher sein?», fragt Kristine. Sie war Zeuge seiner Leidenschaft für das Spiel und sah, wie hart er arbeitete, um seinen Traum zu verwirklichen. Kristine ist alleinerziehende Mutter von drei Kindern und hat drei Jobs um die Kinder zu versorgen. Durch den Tag arbeitet sie in einem Nagelstudio und an ihren Frei-Tagen verkauft sie Bananen auf der Strasse.
Joshua war 17 Jahre alt. Sein Freund, Julius, ist 15 Jahre alt und wird immer noch vermisst.