Fragerunde mit der PUBG Geschäftsleitung
«Wir schauen nicht auf andere»

In Berlin steigt vom 25. -29. Juli das grösste PUBG-Turnier der Welt, das PGI 2018. Wir durften mit anderen Journalisten der Geschäftsleitung auf den Zahn fühlen.
Publiziert: 26.07.2018 um 11:39 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 17:53 Uhr
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Am PUBG Global Invitational in Berlin gab die Chefetage der PUBG-Corp. Infos zur Zukunft ihres Spiels.
Foto: Alle Bilder: Roger Sieber

Erst waren alle Journalisten gehemmt, PUBG-CEO Changhan Kim und CMO (Chief Marketing Officer) Jung Hyun Kwon Fragen zu stellen. Doch als das Eis durch einen koreanischen Kollegen gebrochen wurde, gings richtig los mit den Fragen. Die meisten Fragen wurden von Kim und Kwon gemeinsam beantwortet.

F: Ihr eSports-Plan ist auf fünf Jahre ausgelegt. Ist das nicht lange?

A: Es geht jetzt erstmals darum, eine solide Basis zu bilden. Das Battle Royale Genre ist noch sehr jung im eSports-Bereich. PUBG ist das erste Game dieses Genres, das den Sprung auf die grosse Bühne wagt. Wir wollen, dass Battle Royale ein ernstzunehmendes, kompetitives Genre wird.

F: Setzt ihr dabei auf bestimmte Länder?

A: Wir wollen, dass PUBG in möglichst vielen Ländern gespielt wird. Wir wollen, dass alle Regionen zusammen wachsen. Da wir jetzt für jede Region einzelne Streams anbieten, werden wir aber noch genauer sehen, wo das Interesse am grössten ist. Die Pro-Ligenen starten vorläufig in Europa, Nordamerika, Korea und China.

F: Einzelne Streams?

A: Wir wollen die Fan-Kultur fördern. Darum haben wir uns entschieden, für jedes Team einen separaten Stream anzubieten. Mit eigenen Castern und Observern. So kann man immer seinem Lieblingsteam zuschauen. Dazu gibt es noch einen Hauptstream, in dem das grosse Geschehen zu sehen ist.

F: Sind die Ligen geschlechtergetrennt?

A: In der Proliga werden Männer und Frauen spielen. Wer sich qualifiziert hat, ist dabei.

F: Bei Turnieren kommt der Aspekt vom Last Man Standing irgendwie zu kurz. Es gibt Punkte für Kills, läuft über mehrere Runden - am Schluss gewinnt vielleicht jemand das Turnier, der gar nicht das Chicken Dinner holte. Warum macht ihr das so?

A: Damit das Spiel nicht zu defensiv wird. Wir haben uns hier von traditionellen Sportarten inspirieren lassen. Im Fussball kann man offensiv oder defensiv spielen. Wer aber nur mauert, kann nicht gewinnen. Beim eSport ist der Zuschau-Aspekt sehr wichtig, darum haben wir Kill-Points eingeführt.

F: Gibt es Pläne für Turniere auf Xbox und Mobile?

A: Wir wollen auch auf der Xbox Turniere veranstalten. Der Fokus liegt aber klar auf dem PC. Für PUBG Mobile können wir uns Amateur-Turniere vorstellen. Da man nur das Handy zum Spielen benötigt, können diese sehr flexibel organisiert werden.

F: Ist es ein Problem für das Wachstum von PUBG als eSport, dass die Ästhetik sehr düster und voller Gewalt ist?

A: PUBG ist ein ernsthaftes Battle Royale und in dieser Nische wollen wir auch bleiben. Wir machen kein Spiel voller Gimmicks und Humor. Ich (Kim) habe aber etwas Interessantes gehört im Zusammenhang mit der Diskussion, ob eSport olympisch wird: Verglichen mit traditionellem Sport, ist eSport harmlos. Denn im traditionellen Sport gibt es richtige Gewalt. Fechten, das war früher ein Weg, jemanden zu töten. Beim Tontaubenschiessen hat man bis in die 70er echte Tauben geschossen, mit echten Waffen. Aber die Gesellschaft hat akzeptiert, dass es beim olympischen Fechten nicht darum geht, jemanden zu töten. Es geht um den Wettkampf. Wir müssen Verständnis schaffen, damit man auch eSport so sieht.

F: Die PUBG WM 2019 soll im November/Dezember stattfinden. Das liegt zusammen mit vielen anderen eSport-Events. Ist das kein Problem?

A: Wir machen unser eigenes Ding. Wir schauen nicht auf andere.

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