Es läuft die 92. Minute zwischen dem FC Basel und dem FC Lugano. FCB-Flügel Afimico Pululu tankt sich auf der rechten Seite durch und bedient in der Mitte Zdravko Kuzmanovic. Dieser legt quer auf Ricky van Wolfswinkel, der die Kugel ins hohe Eck zimmert. Der FC Basel ist Schweizer Meister!
Die dramatische Szene spielt sich aber nicht im Basler St. Jakob-Park, sondern in den eStudios in Zürich ab. Und verantwortlich für den Basler Titelgewinn ist nicht Marcel Koller (59), sondern Leandro Curty (18). Der Berner steht seit dieser Saison beim Super-League-Klub als eSportler unter Vertrag und gilt als grösstes FIFA-Talent der Schweiz.
Beinahe-Out in der Gruppenphase
Gut drei Stunden zuvor deutet an den Schweizer Meisterschaften in FIFA20 noch nichts auf den rot-blauen Titelgewinn hin. Im Gegenteil! Leandro «Dufty» Curty steht vor dem letzten Gruppenspiel mit dem Rücken zur Wand. In letzter Sekunde rettet sich der Profi-Gamer in die K.O.-Phase. Dort schaltet Curty dann aber einen Gang höher.
In der Best-of-3-Finalserie schlägt er schliesslich Seivan Polis und den FC Lugano mit 2:0 und sichert sich seinen ersten grossen FIFA-Titel.
Vertrag bei Basel läuft aus
«Ich bin einfach nur überwältigt», sagt Curty nach dem Final-Sieg zu BLICK. Sein Vertrag beim FC Basel läuft noch bis September. Mit seinem Titelgewinn hat der Kaufmann gute Argumente für eine Vertragsverlängerung.
Über 1000 Zuschauer verfolgten das virtuelle Spektakel im Live-Stream. Veranstaltet wurden die Schweizer Meisterschaften unter dem Namen «Coca Cola eCup» von «gameturnier.ch» und «eStudios».