Wer im Internet Webseiten besucht, hinterlässt Spuren. Erstaunlich viele Informationen werden übermittelt, neben der IP-Adresse mit möglichen Standortinformationen auch Dinge wie Betriebssystem, Gerätetyp, Sprache, Browsereinstellungen, ja sogar die Grösse des verwendeten Bildschirms. Wen es wundernimmt, was der eigene Computer preisgibt, kann dies etwa auf Dein-ip-check.de anschauen.
Dazu kommen die Cookies. Diese kleinen Dateien speichern Webseiten in einem Ordner des Browsers, um den Nutzer wiederzuerkennen sowie um Einstellungen oder etwa einen Warenkorb im Online-Shop zu speichern.
Alle diese Dinge sind zwar beim Surfen praktisch, machen einen aber auch verwundbar. Je mehr Informationen zusammenkommen, desto genauere Profile eines Nutzers lassen sich erstellen. Das interessiert die Werbeindustrie genauso wie Webseitenbetreiber – aber leider auch potenzielle Angreifer.
Wer seine Daten und die Privatsphäre zumindest teilweise schützen will, kann auch als Einsteiger einige einfache Einstellungen vornehmen und Tipps befolgen.
In einem ersten Schritt sollte man regelmässig seine Cookies löschen. Zwar vereinfachen diese das Surfen im Internet, doch eine grosse Sammlung dieser Dateien ergeben ein ziemlich genaues Profil des Nutzers mit all seinen Vorlieben.
Cookies löschen und surfen, ohne Spuren zu hinterlassen
In den Einstellungen des Internet-Browsers kann man die Cookies verwalten. Oft findet man diese Funktion in den erweiterten Einstellungen, beispielsweise unter «Browserdaten löschen».
Man kann dies auch automatisch machen lassen, sodass jedes Mal, wenn man den Browser schliesst, alle Daten gelöscht werden. Im Chrome findet man das unter «Inhaltseinstellungen», im Firefox unter «Datenschutz und Sicherheit».
Wer noch etwas weniger Daten preisgeben möchte, wählt im Browsermenü unter «Datei» den privaten Modus, der je nach Browser auch «InPrivate Modus», «privates Fenster» oder «Inkognito Fenster» heisst. Damit wird der Verlauf nicht gespeichert, keine Cookies und Websitedaten hinterlegt und keine in Formulare eingegebenen Informationen gemerkt.
Wer viel Sicherheit will, muss grösseren Aufwand auf sich nehmen
Diese Massnahmen sind einfach und schnell umsetzbar. Anderes ist deutlich komplizierter, auch wenn man dadurch nochmals deutlich anonymer im Netz unterwegs ist. Etwa, indem man über Proxyserver surft – Infos und Anleitungen dazu findet man unter anderem auf Proxy-listen.de.
Einige nutzen auch ein Virtual Private Network (VPN), mit dem man sich als User eines fast beliebigen Landes ausgeben kann. Einen Anbietervergleich gibts etwa bei der Fachzeitschrift Netzwelt. Gerade bei Gratis-Angeboten sollte man auf seriöse Anbieter achten, damit nicht etwa das eigene Benutzerprofil an Werbekunden weiterverkauft wird. Oder der eigene Internet-Zugang anderen Usern ohne Kontrolle zur Verfügung gestellt wird.
Beliebt ist auch der Tor-Browser, der auf recht einfache Art eine grosse Anonymität im Internet bietet. Hundertprozentigen Schutz der Privatsphäre bietet dieser zwar ebenfalls nicht, wie manchmal behauptet wird. Allerdings ist er schon deutlich höher als mit einem ganz normalen Internet-Browser.