Doro 8040 im Test
Was bringt ein Spezial-Smartphone für Senioren?

Viele Handys speziell für Senioren sind fast schon stigmatisierend. Das Doro 8040 will vollen Smartphone-Komfort bringen, aber einfach. BLICK testet, ob das gelingt.
Publiziert: 26.01.2018 um 17:04 Uhr
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Aktualisiert: 05.07.2022 um 16:43 Uhr
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Das Doro 8040 kostet knapp 250 Franken.
Foto: Lorenz Keller
Lorenz Keller

Fast keine Funktionen, extragrosse Knöpfe, veraltete Technik und ein massiv zu teurer Preis, oft verbunden mit einem unsinnigen Abo. Viele Senioren-Handys machen überhaupt keinen Spass. Die Hersteller tun so, als wären alte Leute kleine Kinder. Dabei sind viele sehr interessiert an moderner Technik, möchten gerne mit den Kindern oder Enkeln über die modernen Kommunikationsmittel Kontakt halten.

Aber der Einstieg ist schwer, wenn man halt einfach nicht mit Smartphones und Computern aufgewachsen ist. Das Resultat: entweder ein Senioren-Phone, das nur SMS und Telefon kann. Oder ein komplizierteres Smartphone, das aber nur genau für diese Funktionen genutzt wird. Tochter, Sohn oder Enkel müssen zudem immer mal wieder Support leisten.

Doro ist spezialisiert auf Senioren-Handys, ja auch auf die schlechten Beispiele. Das 8040 geht aber einen anderen Weg. Als Basis dient ein 5-Zoll-Smartphone mit Android 7.1 Nougat. Darauf hat der Hersteller seine eigene Oberfläche gespielt. Die ist entweder sehr einfach oder vereinfacht.

Wir haben die Einsteigerversion getestet. Schon beim Setup wird man deutlich besser durch den Prozess geführt als normalerweise. Trotzdem brauchen Anfänger da sicher noch etwas Hilfe. Einmal installiert, lassen sich viele Funktionen über drei grosse Buttons bedienen.

Die angepassten Menüs sind für alle gut verständlich.
Foto: Lorenz Keller

Das Doro 8040 begleitet einem Schritt für Schritt

Unter «Anrufen» kann man natürlich telefonieren. Doch wer draufklickt, sieht nicht einfach kryptische Symbole und das Adressbuch, sondern wird Schritt für Schritt durch den Prozess geführt. Also wird nach Anrufen gefragt, was man anrufen möchte: eine Nummer, einen Kontakt oder einen kürzlichen Kontakt.

Dieses Grundprinzip zieht sich beim Doro 8040 durch. Unter «Anzeigen» findet man Links auf Mails, Nachrichten, Bilder und Videos, aber auch «Etwas im Internet». Der Menüpunkt «Senden» hilft dabei, Nachrichten und Bilder zu verschicken. Auch wieder schön Schritt für Schritt. Genauso einfach ist es aber auch, seinen Standort zu teilen oder eine Musikdatei zu verschicken. Auf einem normalen Android-Gerät muss man da schon genau wissen, wie das geht.

Gefallen haben auch die echten Tasten, die man drücken kann und nicht nur einfach virtuell auf dem Screen abgebildet sind. Zusätzlich gibts eine Notruf-Taste auf der Rückseite neben der Kamera, die man selber konfigurieren kann. Ein nettes Extra ist auch die Ladestation, die gleichzeitig auch einen Standmodus auslöst. Man sieht dann gross auf dem Bildschirm die Uhrzeit und Wetterinfos. Man könnte auch einfach eine Diashow mit den Bildern auf dem Handy abspielen.

Clever: Das Smartphone kann über den Webbrowser eingerichtet und verwaltet werden. Fernwartung für die Familie.
Foto: Lorenz Keller

Sinnvoll kann auch der Fernwartungsmodus sein, der allerdings für die Konfiguration wieder etwas Erfahrung braucht. Der Handy-User kann so jemand anderem über den Webbrowser Zugriff aufs Handy geben. Dort kann man verschiedene Dinge einstellen, hat direkt auf die Daten Zugriff und sieht auch, wo sich das Smartphone gerade befindet.

Der grosse Vorteil des Doro 8040 ist aber sicher, dass man vollständigen Zugriff auf die Android-Welt hat. Man kann also jederzeit zusätzliche Apps herunterladen und die auch auf der einfachen Oberfläche nutzen. Etwa Facebook oder die Fahrplanauskunft der SBB.

Leider ist die Kamera des Doro 8040 eine Enttäuschung

Mittelmässig gefällt die Verarbeitung. Angesichts des günstigen Preises geht sie in Ordnung, allerdings ist die Rückseite halt aus Plastik und wirkt so nicht mehr zeitgemäss. Immerhin liegt das recht dicke und schwere Gerät gut in der Hand.

Die Rückseite mit dem etwas billig wirkenden Plastikgehäuse und der Notruftaste direkt neben der Kamera.
Foto: Lorenz Keller

Eine Enttäuschung ist die Kamera. Klar kann man angesichts des Preises keine Wunder erwarten, aber die 8-Megapixel-Cam erleichert unerfahrenen Bedienern nicht wirklich, gute Fotos zu machen. Der Auslöser braucht eine gefühlte Sekunde für ein Bild, der Autofokus ist noch langsamer. Brauchbar sind die Bilder bei optimalem Licht, sonst wird es schwierig. Selfies mit der 2-Megapixel-Cam sind in keiner Situation brauchbar.

Das BLICK-Test-Fazit: Das Doro 8040 gibts für 249 Franken bei der Swisscom. Ein fairer, ja sogar sehr günstiger Preis für ein sehr brauchbares Android-Handy mit vielen Zusatzfunktionen und smarten Einstellungen für unerfahrene Benutzer. Ein ideales erstes Smartphone, beispielsweise für Senioren. Schade nur, hat der Hersteller keine bessere Kamera eingebaut. Denn Fotografieren ist sicher etwas, das direkt nach den Grundfunktionen Telefonieren, Nachrichten und Internet für viele User von grossem Interesse ist.

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