Direkt in Fernost online einkaufen
Wie gut sind die Gadgets aus China?

Elektronik kann ganz einfach direkt in chinesischen Online-Shops bestellt werden. Wir sagen, wie man Fehlgriffe und Enttäuschungen vermeidet.
Publiziert: 21.02.2017 um 17:01 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:26 Uhr
Chinesische Arbeiter bauen in Shenzhen eine günstige Smartwatch zusammen. Solche Modelle werden nicht nur auf dem Heimmarkt verkauft, sondern über Online-Shops auch bis in die Schweiz.
Foto: AFP PHOTO
Lorenz Keller

Mit zwei Argumenten locken chinesische Online-Shops für Gadgets Kunden an: mit unglaublich tiefen Preisen – und mit Gratisversand auch in die Schweiz.

Während ein Testkauf mit Kleinigkeiten für ein paar Franken risikolos ist, sieht es anders aus, wenn man technische Geräte für Hunderte Franken bestellt. Da tut ein Fehlgriff im Portemonnaie schon mehr weh. 

Die ThiEYE T5e ist mit üblichem Action-Cam-Zubehör kompatibel und filmt sogar in 4K-Auflösung. ca. 120 Franken bei Gearbest.com

Tipps zum Einkauf in China-Online-Shops

Qualität zum halben Preis: Wer ein Smartphone für 150 Franken in China bestellt und ein Topmodell erwartet, der wird enttäuscht. Realistisch ist folgender Vergleich: Man verdoppelt den China-Preis und kann so mit bei uns erhältlichen Produkten vergleichen. Bei bekannten Marken wie etwa Handys von Huawei oder Xiaomi sind es meist nur 20 Prozent Ersparnis.

Zollkosten nicht vergessen: Kosten die bestellten Waren mehr als rund 60 Franken, wird bei der Einfuhr die Mehrwertsteuer von acht Prozent fällig. Zudem verlangt die Post Gebühren für die Zollanmeldung.

Auf bekannte Shops setzen: Wer bei teureren Einkäufen kein Risiko eingehen will, setzt auf grosse und bekannte Shops mit Kundendienst auf Englisch wie etwa Gearbest.com, Banggood.com oder Tinydeal.com. Wichtig zu wissen: Der beliebte Shop Aliexpress.com funktioniert wie Amazon. Die Produkte werden also von ganz unterschiedlichen Händlern angeboten.

Kundendienst ist das grosse Manko

Geduld haben: Der Gratisversand dauert oft drei Wochen oder mehr. Kundenanfragen werden erst nach ein paar Tagen beantwortet. Wer direkt in China bestellt, darf nicht den gleichen Kundenservice wie bei uns erwarten.

Übrigens: Viele Händler versenden gegen Aufpreis auch von einem europäischen Standort aus. Das ist zwar schneller, die Zollkosten können sich Schweizer trotzdem nicht sparen. Ein Problem bleibt: Ist ein Produkt defekt, muss es nach China retour geschickt werden. Und nicht alle Shops zahlen das Porto retour.

Bewertungen und Tests lesen: Ist die Bedienungsanleitung nur chinesisch? Kann das Produkt die Erwartungen erfüllen? Da dies vor allem bei No-Name-Gadgets aus der Ferne schwierig zu beurteilen ist, lohnt es sich, die Bewertungen kritisch und genau zu lesen. Für Bestseller gibts auch oft Testberichte von Fachmagazinen in den USA oder Asien.

Diese Produkte hat BLICK getestet: Man kann tatsächlich tolle Schnäppchen machen, wenn man wichtige Grundregeln beachtet. Und wenn man nicht falsche Erwartungen hat. Wir haben einige Produkte von Gearbest.com getestet. Und grundsätzlich gute Erfahrungen gemacht.

Die billige Mini-Drohne fliegt gut und macht Spass. Der recht teure Staubsauger-Roboter spricht zwar chinesisch, putzt aber wie ein Gerät der Spitzenklasse. Das Cubot-Smartphone ist gross und günstig, technisch aber nur mittelmässig. Die Action-Cam hat ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis, kann aber natürlich nicht ganz mit dem Vorbild GoPro mithalten.

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