Die Online-Gauner gehen perfid vor und scheuen sich auch nicht, den guten Namen von Firmen wie Digitec, Samsung, Apple, Coop und BLICK zu missbrauchen. Das Ziel: Gutgläubige User in eine Abofalle zu locken, monatlich 20 bis 100 Franken für nichts abzuzocken und zudem noch persönliche Daten bis hin zu den Kreditkarten-Angaben zu erhalten.
Die Cyber-Gangster locken damit, dass man ein Samsung-Smartphone oder ein iPhone für nur einen Franken kaufen kann. Oder aber Gratis-Produkte erhält. Meist muss man sich über mehrere Webseiten weiterklicken und landet schliesslich bei einer Eingabemaske, wo man seine Adresse, Telefonnummer und die Kreditkarten-Angaben hinterlegen muss.
Das Schnäppchen entpuppt sich als Abo-Falle
Nur wer auf dieser Seite ganz nach unten scrollt und das Kleingedruckte liest, realisiert, dass er zugleich ein Abo abschliesst und monatlich 19 bis 90 Franken bezahlt. Für was genau, wird aus dem schlecht auf Deutsch übersetzten Text nicht wirklich klar.
Auch ist im Kleingedruckten nicht mehr davon die Rede, dass man etwas gratis erhält oder ein Smartphone für einen Franken kaufen kann. Stattdessen gibts eine Verlosung unter all jenen, welche das Abo nicht gleich wieder künden.
Für die User bedeutet das vor allem Ärger: Die erste Monatsrate wird direkt abgebucht, wie man das Abo kündigt, bleibt unklar. Man wird wohl die Kreditkarte sperren müssen und beim Kartenherausgeber darum kämpfen, dass man den Betrag zurück erhält. Fast schlimmer ist, dass die persönlichen Daten in dubiosen Händen gelandet sind.
Die Betreiber der Seiten, die unter verschiedenen, wechselnden Adressen erreichbar sind, rechnen wohl auch damit, dass ein Teil der Opfer die Abbuchungen auf der Kreditkarte eine Zeit lang gar nicht bemerken. Und Datensätze mit Mail, Telefonnummern, Adressen und Kreditkartenangaben lassen sich auch gewinnbringend im Darknet weiterverkaufen.
Gefälschte Webseiten von BLICK im Umlauf
Perfid sind diese Abofallen auch, weil sie mit dem Namen von bekannten Firmen werben. In den Spam-Mails etwa mit Samsung oder Coop. Leider sind auch gefälschte Webseiten von BLICK im Umlauf, für die etwa auf Facebook geworben wird. Die sind aufwendig gemacht und täuschen einen Test einer Digitec-Aktion vor.
Während BLICK die Fake-Artikel auf Facebook jeweils sofort sperren lässt, ist das mit den Webseiten nicht ganz so einfach. Denn die Betreiber wechseln laufend die Webadressen und hinterlegen falsche Angaben. Die verantwortliche Person einer Page wechselte innert weniger Tage drei Mal – Namen und Adressen in Frankreich oder Serbien stammen aus Fake-Adress-Datenbanken.
Die gleiche Masche ist übrigens auch in Österreich und Deutschland aufgetaucht. Die nicht überall auf Franken geänderten Euro-Preise deuten darauf hin, dass die Hintermänner einfach eine Anpassung auf die Schweiz vorgenommen haben. Zudem sind ganz offensichtlich Profis am Werk, welche dieses «Geschäftsmodell» laufend anpassen und variieren.
Wer etwas mehr über die Hintergründe und mögliche Hintermänner wissen will, findet auf Digitec.ch einen Artikel der dortigen Tech-Experten.
So schützen Sie sich vor Online-Gaunern
Da solche Abofallen und Spam-Mails immer wieder auftauchen, ist es für die User wichtig, folgende Tipps zu befolgen:
- Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Mails zu einem direkten Klick auffordern, um auf eine Webseite zu gelangen. Seriöse Firmen schicken immer auch einen kopierbaren Link mit.
- Bleiben Sie misstrauisch, wenn Angebote zu gut sind, um wahr zu sein. Ein neues Smartphone für einen Franken, das gibt es nicht ohne Gegenleistung.
- Geben Sie keine Mailadressen, persönliche Angaben und schon gar keine Kreditkarten-Daten auf dubiose oder unbekannte Webseiten ein.
- Lesen Sie das Kleingedruckte. Ist es unklar formuliert oder offensichtlich automatisch übersetzt worden, lassen Sie die Finger davon.
- Schauen Sie sich die Webadressen an: Eine Verlosung von Coop oder Digitec findet garantiert auch auf deren Homepages statt.