Wer sich das Software-Update iOS 8.4 auf sein iPhone geladen hat, kommt spätestens beim Klick auf die Musik-App nicht mehr drum herum: Apple Music hat Einzug auf dem iPhone gehalten. Welche Position man in der Streaming-Debatte auch inne hat, die Tour durch den neuen Dienst erweist sich rein visuell als äusserst einladend. Doch welches Musikerlebnis offenbart der schier unendliche Katalog dem Hörer wirklich?
Benutzerfreundlichkeit
Wie beim Tech-Riesen aus Cupertino gewohnt entpuppt sich auch Apple Music als äusserst intuitiv aufgebauter Dienst, welcher den User via Angabe seiner Lieblings-Genres zu einer relativ breiten Auswahl an vorwiegend internationalen Künstlern führt. Dass der Dienst dabei auch bereits gekaufte Musik berücksichtigt ist angenehm - durfte aber auch vorausgesetzt werden.
Wenig überraschend und dennoch überwältigend ist der Fakt, dass man nun tatsächlich Zugriff auf den gesamten iTunes-Katalog hat. Somit können sich sowohl Anhänger von Helene Fischer als auch treue Fans von Genesis durch die ganze Discographie der jeweiligen Künstler hören.
Schweizer Musik
Die Suche nach Schweizer Musik führt vorwiegend Märsche, Volksmusik- und Mundart-Compilations sowie die Discographie von Patent Ochsner zutage. Ob dies nun den Ansprüchen der Hörerschaft oder den Ängsten der hiesigen Musikschaffenden Rechnung trägt, sei an dieser Stelle offen. Die Radiofunktion ist nice to have, unterscheidet sich aber bislang nicht gross von Konkurrenzangeboten.
Preis
Zumal «connect» - eine Plattform um mit Künstlern direkt in Verbindung zu treten – noch nicht richtig ausgereift ist, und sich auch die kuratierten Playlists bislang eher durchzogen präsentieren, bleibt vor allem der Preis als wichtiger Trigger, um User zu gewinnen. Und dort punktet Apple Music gegenüber Spotify vor allem mit dem Familien-Abo, welches für CHF 19.90 pro Monat sechs Lizenzen beinhaltet. Beim normalen Abo sind Apple Music (CHF 12.90/Monat) und Spotify (CHF 12.95/Monat) gleichauf.
Für Interessierte lohnt es sich sicher, die 3-monatige Probemitgliedschaft zu lösen und sich selbst ein Bild vom neuen Dienst zu machen. (cad)