Die gute Nachricht beim grossen Vergleich der Tarife für die Mobiltelefon-Nutzung im Ausland: Überraschungen mit Rechnungen von mehreren Hundert Franken, weil man vergessen hat, im Ausland das Roaming abzuschalten oder ein passendes Guthaben zu kaufen, sind viel seltener als früher. Dafür sorgen die Anbieter.
Bei Sunrise ist automatisch ein Datenpaket aktiviert, das mit 1.90 Franken pro 100 MB nicht ganz so teuer ist. Bei Swisscom kann man sein Abo im Ausland gar nur nutzen, wenn man eine Option für Daten, Anrufe oder SMS wählt. Bei Salt wird das Roaming immerhin blockiert, nachdem ein Datenpaket oder das Inklusivvolumen abgelaufen ist. Nur wer ganz ohne Option fürs Ausland online geht, muss aufpassen.
Die schlechte Nachricht: Es ist weiterhin unglaublich kompliziert, einen passenden Tarif zu finden. Weil es unzählige Angebote gibt. Comparis.ch etwa listet im Vergleichsrechner über 140 Tarife auf, auch bei Moneyland.ch sind ähnlich viele.
Hier gibts übrigens die besten Tipps und Tricks rund um die Nutzung des Handys im Ausland.
Beim Roaming gibts ein riesiges Tarif-Chaos
Zudem ist der Vergleich auch kompliziert und aufwendig. Es gibt bei jedem Anbieter nicht nur mehrere Abos, sondern jeweils auch diverse Optionen. Von Datenpaketen über Flatrates für eine bestimmte Zeit bis zu Optionen für Anrufe und SMS, welche günstigere Tarife freischalten. Jeder kombiniert anders: Daten, SMS, Telefon – manchmal für 30, manchmal für 180 Tage gültig.
Zwar geben alle Hersteller Tipps, wie man Roamingkosten einsparen kann. Doch übersichtlich sind die Kosten weder bei Swisscom noch bei Salt oder Sunrise dargestellt. Es braucht jeweils drei bis vier Klicks, bis man zu den Tarifen gelangt. Eine schöne Übersicht mit allen Optionen und Varianten findet man nirgends.
Wer vergleichen will, muss Annahmen über den Verbrauch treffen und sich mühsam durch Dutzende Webseiten klicken. BLICK hat das für zwei Varianten gemacht und jeweils die Totalkosten für ein Jahr ausgerechnet (siehe unten).
Prepaid lohnt sich für sparsame Nutzer auch beim Roaming
Für unseren fiktiven Handy-User, der sein Telefon nicht so intensiv nutzt, haben wir bei den drei grossen Telekom-Anbietern jeweils ein Abo und ein Prepaid-Angebot herausgesucht, dazu eine Alternative eines günstigen Prepaid-Anbieters.
Wer das Handy nicht so viel braucht, fährt auch mit Roamingkosten am günstigsten, wenn er auf ein Prepaid-Angebot setzt und fürs Ausland Datenpakete dazubucht.
Für den Durchschnittsnutzer sieht das etwas anders aus. Die Prepaid-Angebote von Swisscom, Sunrise und Salt lohnen sich hier nicht. Bei der Swisscom zahlt man etwa fast doppelt so viel wie mit einem Abo, nämlich 1900 Franken mit Prepaid statt 1015 Franken mit dem günstigsten Abo.
Wer Roaming immer inklusive will, zahlt zu viel
Aber auch hier gilt: Wer auf Nummer sicher geht und Roaming von Anfang an immer inklusive haben will, zahlt zu viel. So kostet das Swisscom-Abo, das auch Mobilfunk in den USA inbegriffen hat, 2400 Franken im Jahr. Unser fiktiver Durchschnittsschweizer bekommt dieselbe Leistung beim gleichen Anbieter aber auch für etwas über 1000 Franken. Das All-inclusive-Angebot lohnt sich erst, wenn er mehr als 26 Wochen in den USA verbringt.
Prepaid ist aber auch hier immer noch eine Alternative, so kommt man mit den passenden Optionen auch bei Yallo günstig weg. Nur das Salt-Abo mit seinen Aktionspreisen schlägt hier die Prepaid-Konkurrenz.
Fazit des grossen Roaming-Reports
Wer Geld sparen will, der muss für seine eigenen Bedürfnisse eine Modellrechnung machen und dann die Anbieter vergleichen. Helfen kann hier ein Vergleichsrechner wie jener von Moneyland.ch, wo man in Ansätzen auch das Roaming einbeziehen kann.
Der Vergleich lohnt sich durchaus, in unserem Vergleich zeigt es sich, dass man 300 bis 1000 Franken sparen kann. Und das schon nur beim Wechsel von einem günstigen zu einem noch günstigeren Abo. Allerdings muss man in fast allen Fällen Datenpakete kaufen und Optionen lösen.