Auf einen Blick
- Deepseek schränkt Registrierungen ein wegen Angriffen
- Deepseek bleibt beliebteste App in vielen Ländern, konkurriert mit OpenAIs GPT-01
- Techfirmen verloren über eine Billion Dollar, Nvidia büsste 600 Milliarden ein
KI-Überflieger unter Beschuss: «Wegen grossangelegter Angriffe auf Deepseek schränken wir vorübergehend die Registrierungen ein», teilt die chinesische KI-Firma auf ihrer Website mit. Der Angriff begann am Montagabend – auch am Dienstag meldete die Status-Seite, dass der Vorfall andauert.
Bestehende Nutzer konnten den Dienst weiterhin nutzen, wie ein Test von Blick zeigt. Weitere Details zu den Angriffen gab die Firma nicht preis. Eine Anfrage in China blieb bislang unbeantwortet.
Deepseek überholt ChatGPT
Die KI-App des Unternehmens erlebt einen kometenhaften Aufstieg. Aktuell ist die App in mehreren Ländern, darunter den USA und der Schweiz, die beliebteste App im App Store. Damit überholt Deepseek sogar die Apps von OpenAI und Google.
Vergangene Woche veröffentlichte die Firma Deepseek R1 als Open-Source-LLM. Es folgt dem V3-Modell der Mutterfirma. Dieses kann in Benchmarks mit OpenAIs GPT-o1 mithalten. Es ist das fortschrittlichste Modell der US-Firma, das mit sehr viel Geld (man geht von mehreren Hundert Millionen Dollar aus) trainiert wurde.
Die KI-Modelle von Deepseek lassen sich lokal, über das Web, per API oder über die kostenlosen Apps nutzen. V3 wurde angeblich mit nur sechs Millionen Dollar entwickelt – also ein Bruchteil der Kosten westlicher KI-Firmen.
Ausverkauf an der Börse
Das sorgte für Unruhe an der Börse. Investoren, etwa beim KI-Chiphersteller Nvidia, hinterfragten ihre finanziellen Annahmen. Die Folge: ein Ausverkauf von KI-Aktien zu Wochenbeginn.
Insgesamt verloren Techfirmen am Montagabend über eine Billion Dollar an Wert. Nvidia büsste allein 17 Prozent ein – ein Minus von 600 Milliarden Dollar und der grösste Einzelverlust aller Zeiten.