Löst das Xperia X die Z-Reihe ab?
Irgendwie ja, irgendwie aber auch nicht. Denn die Z-Modelle bleiben momentan weiter im Programm. Und das Xperia X ist trotzdem das neuste Flaggschiff. Allerdings gibt es das gleich in vier Versionen. Die Einsteigermodelle XA und das riesige XA Ultra mit 6-Zoll. Dann das X Performance als absolutes Spitzenmodell.
Als Erstes kommt das Xperia X zu uns. Bei uns dürfte dies auch die meistverkaufte Variante sein. Die X-Reihe legt laut Sony den Fokus übrigens explizit auf drei Bereiche: Design, Kamera und Akku.
Ist das Xperia X immer noch so eckig wie die Vorgänger?
Zum Glück hat Sony einen Grossteil der Ecken und Kanten beibehalten. Man erkennt das Smartphone auf den ersten Blick als Sony. Dank etwas dünnerem, geglättetem und absolut hochwertigem Metall-Gehäuse wirkt es nicht mehr so wuchtig wie die Vorgänger. Ein guter Kompromiss zwischen eigenständigem Design und modernem Auftreten.
Das 5-Zoll-Gerät gehört zu den schönsten Handys auf dem Markt. Auch die angepasste Android-Oberfläche ist elegant durchgestylt. Übrigens: Wer das Gerät in Rosa oder Gelb bestellt, erhält richtig auffällige Hingucker.
Wie lange hält der Akku des Xperia X?
Bis zu zwei Tage, verspricht Sony. Wir haben im Test gute eineinhalb Tage erreicht. Wer den 2620-mAh-Akku nur wenig belastet und das helle Display nicht immer voll raufschraubt, wird tatsächlich nur jede zweite Nacht den Schnelllader einstecken müssen. Nach zwei Stunden schon ist die Batterie wieder voll. Aber eben, Normalnutzer werden aus praktischen Gründen wohl trotzdem das Xperia X jeden Abend an die Steckdose hängen.
Ist die Kamera wirklich besser als jene der Konkurrenz?
Die 23-Megapixel-Kamera des Xperia X ist tatsächlich ein Versprechen – und kann die Erwartungen erfüllen. Fotos werden detailreich und scharf, auch wenn Objekte in Bewegung sind. Da hilft ein Autofokus, der berechnet, wohin etwa ein Skater fährt, und so ganz automatisch scharf stellt. Man kann tatsächlich einfach abdrücken, und die Chance ist gross, dass auch bei schwierigen Gegenlicht-Bedingungen das Sujet ziemlich scharf ist.
Aber: Konkurrenten wie das iPhone 6s oder das Samsung Galaxy S7 können das auch. Vielleicht entsteht etwas mehr Ausschuss, aber die besten Bilder sind gleich gut. Das Xperia X hat also vor allem dann einen Vorteil, wenn man nur die Zeit hat, ein oder zwei Mal abzudrücken. Eine Stärke ist auch die Selfie-Cam, die mit 13 Megapixeln auflöst und die auf dem Markt nur vom HTC 10 mit Bildstabilisator getoppt wird.
Und ja, Sony bietet weiterhin viele Effekte, Filter und Bearbeitungsmöglichkeiten. Einige sind direkt installiert, andere muss man erst herunterladen. 4K-Filme macht das Sony aber nicht.
Wie schlägt sich das Smartphone abseits des Fokus?
Design, Kamera und Akku – darauf konzentriert sich Sony wie angekündigt. Und vernachlässigt leider andere Bereiche. So ist das Xperia X nicht wasserfest, was viele Fans enttäuschen dürfte. Und auch der Prozessor, ein Snapdragon 650 mit sechs Kernen und 3 GB, ist nicht wirklich Spitzenklasse. Klar reicht das im Alltag, aber die Konkurrenz in dieser Preisklasse hat durchwegs mehr Power zu bieten.
Der Fingerabdruck-Sensor hinterlässt einen sehr guten Eindruck. Er ist ultraschnell und zuverlässig. Im Gegensatz zur Konkurrenz liegt er nicht vorne unten oder hinten unter der Kamera, sondern auf der Seite. Ob einem das gefällt, ist Geschmacks- und Gewöhnungssache.
Ist das Xperia X seinen Preis wert?
Im Schweizer Handel ist das Xperia X momentan für rund 649 Franken erhältlich, etwa bei Brack.ch. Huawei und LG sind günstiger, Samsung etwas teurer, HTC und Apple deutlich teurer. Die Schwierigkeit bei Sony ist aber, dass halt nicht in allen Bereichen Spitzenleistungen angeboten werden. Dafür müsste man zum X Performance greifen, das 100 Franken mehr kostet. Design-Fans kommen beim Xperia X auf ihre Kosten, insgesamt hebt sich das neue Sony-Phone als Nachzügler aber etwas zu wenig von der Konkurrenz ab.
Ist dieses Handy wirklich ein fairer Deal?