Blick testet neue Apple-Tablets und Stift
iPad überholt den Mac

Das neue iPad Pro übertrumpft mit OLED-Bildschirm und M4-Chip sogar Macs, während das iPad Air mit grösserem Format punktet.
Publiziert: 13.05.2024 um 23:00 Uhr
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Aktualisiert: 13.05.2024 um 23:15 Uhr
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Das neue iPad Pro (vorne) und das iPad Air machen im Test eine gute Falle. Auch der neue Stift überzeugt – hat aber einen Haken.
Foto: Tobias Bolzern
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Tobias BolzernRedaktor Digital

Die neuen iPads sind gleich in mehrfacher Hinsicht eine Premiere: Das iPad Air gibt es jetzt im grösseren 13-Zoll-Format. Und: Das Pro-Modell ist das erste Apple-Gerät mit dem M4-Chip. Damit zieht das Tablet am Mac vorbei. Beeindruckend: Das rund fünf Millimeter dünne Tablet hängt im Test einen Mac Studio (2023) mit M2-Max-Prozessor ab.

Blick konnte die neuen Geräte – das 13-Zoll-Air und das 11-Zoll-iPad-Pro – in den letzten zwei Tagen ausprobieren. Ein «magisches Stück Glas» habe man bauen wollen, sagte der Hersteller bei der Präsentation des Tablets. Das ist gelungen. Das Highlight des Pro-Modells ist eindeutig der Bildschirm. Erstmals ist das Tablet mit einem OLED-Screen ausgestattet. Und der hat es in sich.

iPad Pro: satte Farben

Diese Technologie steuert die einzelnen Pixel separat an, was eine hohe Dynamik und satte Farben ermöglicht. Das macht besonders beim Betrachten von Filmen oder beim Bearbeiten von Fotos Spass. Auch in heller Umgebung lässt sich damit gut arbeiten, die SDR-Helligkeit liegt bei 1000 Nits (Maximal 1600 Nits bei XDR). Zum Vergleich: Das iPad Pro von 2022 bringt es auf 600 Nits. 

Zwar ist die Standardversion des Tablets bereits entspiegelt, aber für Profis gibt es zusätzlich eine Version mit Nanotextur, die das Licht noch weiter zerstreut. Unser Testgerät hat das nicht. Wer mit dem Gedanken spielt, sich ein iPad mit Nanoglas zuzulegen, sollte besser Testberichte abwarten, denn es ist unklar, wie kratzfest diese Version ist.

iPad Pro: viel Power

Doch zurück zu den inneren Werten. Der M4-Prozessor in unserem Testgerät verfügt über insgesamt zehn Kerne (vier Leistung, sechs Effizienz) und 16 GB Arbeitsspeicher. Das ist aber nicht bei allen Varianten der Fall. Diese Kombination gibt es nur bei den Geräten mit 1 und 2 Terabyte Speicherplatz. Die Pro-Modelle mit 256 und 512 GB Speicher haben lediglich 8 GB Arbeitsspeicher und nur neun Prozessorkerne. Auch das: eine Premiere. Die Grafikleistung ist bei allen gleich.

An Grenzen stiessen wir beim Test nicht. Ob Musizieren mit dem neuen Logic Pro, Spielen mit «Diablo Immortal» oder der Bearbeitung von hochauflösenden RAW-Fotos mit Photomator: Das neue iPad Pro meisterte alle Aufgaben, ohne mit der Wimper zu zucken. Und der Akku? Nach zwei Tagen ist es schwierig, die Leistung des Akkus zu beurteilen. Das liegt daran, dass im Hintergrund zu Beginn noch Installationsprozesse laufen. Apple gibt die Akkulaufzeit mit rund zehn Stunden an. Das ist vergleichbar mit dem Vorgängermodell.

Die negativen Punkte

Es gibt aber auch Momente, in denen der von Apple beschriebene Magie verfliegt. Zum Beispiel sind die Bildschirmränder so dick wie ein Apple Pencil. Im Jahr 2024 wirkt das etwas altmodisch. Auch einen Slot für eine SIM-Karte gibt es nicht mehr. Will man unterwegs online sein, geht das nur mit einer E-SIM. Auch den Support für den neuen Standard Wi-Fi 7 sucht man vergebens.

Positiv aufgefallen ist wiederum das Magic Keyboard. Mit einem Preis von 300 Franken ist es zwar recht teuer, wertet das iPad aber deutlich auf. Dank der neuen Funktionstasten und dem grösseren Touchpad fühle sich das Tablet damit wie ein Macbook an, sagte John Ternus, Hardware-Chef von Apple, bei der Präsentation.

Das ist etwas übertrieben. Denn auf dem Gerät läuft iPadOS. So wird man immer wieder daran erinnert, dass das iPad eben kein Macbook ist, auch wenn das Tablet inzwischen vieles kann, was vor fünf Jahren noch unmöglich war. Aber damit haben wohl eher Mac-Umsteiger als Neukunden ihre Probleme. Fazit: Mit dem iPad Pro baut Apple den Abstand im Tablet-Segment weiter aus. Leider zählt das Gerät auch zu den teuersten auf dem Markt. Die Preise starten bei 1049 Franken – und gehen hoch bis zu 2649 Franken fürs voll ausgerüstete 13-Zoll-Modell.

Stift und iPad Air

Kompliziert – und doch einfach wird es mit dem Apple Pencil, dem Bedienstift von Apple. Derzeit verkauft Apple gleich vier Versionen. Den Pencil der 1. Generation, den Pencil mit USB-C, den Apple Pencil der 2. Generation und eben den neuen Pencil Pro (129 Franken). Wer ein neues iPad kauft – egal, ob Air oder Pro – muss sich darüber keine Gedanken machen. Denn nur der neue Stift kann mit den neuen Tablets verwendet werden. Die alten sind nicht mehr kompatibel, da der Stift und der Lademechanismus verändert wurden. Der neue Stift bietet ein haptisches Feedback und mehr Bedienmöglichkeiten.

Und das Air? Der Name suggeriert Leichtigkeit. Was bisher stimmte, stimmt nur noch bedingt. Denn das Air ist jetzt ein paar Gramm schwerer als der Pro. Der grosse Vorteil ist die Grösse: Mit 13 Zoll hat man jetzt mehr Bildschirmfläche zum Arbeiten – ohne ein teureres Pro-Modell kaufen zu müssen. Und noch etwas hat das Air vom grossen Bruder geerbt: Im Inneren arbeitet nun der M2-Prozessor, der bisher im teureren Pro-Modell den Takt angab. Kurz: Das Air ist eine gute und günstigere Alternative zum Pro, die auch mit dem neuen Stift kompatibel ist. Das Air startet ab 629 Franken. 

Transparenz bei Blick

Dieses Gerät wurde Blick vom Hersteller für den Test zur Verfügung gestellt. Der Hersteller hat keinerlei Einfluss auf die redaktionelle Berichterstattung.

Dieses Gerät wurde Blick vom Hersteller für den Test zur Verfügung gestellt. Der Hersteller hat keinerlei Einfluss auf die redaktionelle Berichterstattung.

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