BLICK-Leserin berichtet – das können Sie dagegen tun
Schweizer werden in gefährliche WhatsApp-Gruppen gelockt

Gezielt werden Schweizerinnen und Schweizer wie BLICK-Leserin Vivian L. in falsche WhatsApp-Gruppen gelockt. Wer nicht aufpasst, wird abgezockt oder von Hackern attackiert. BLICK sagt, wie Sie solche Fakes erkennen und was Sie dagegen tun können.
Publiziert: 28.11.2019 um 15:10 Uhr
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Aktualisiert: 25.09.2020 um 16:50 Uhr
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BLICK-Leserin Vivian L. war plötzlich in dieser WhatsApp Gruppe drin. Unter anderem wurden wurden merkwürdige Links gepostet.
Foto: Zvg
Lorenz Keller

Plötzlich zeigte WhatsApp einige ungelesene Nachrichten an. «Als ich die App öffnete, sah ich, dass alle Mitteilungen in einer Gruppe mit Namen ‹Sharing› gepostet wurde, die ich gar nicht kannte», erzählt BLICK-Leserin Vivian L.*. Viele Nachrichten hatten Links drin, die Vivian L. zum Glück aber nicht anklickte.

«Ich war sehr erstaunt, dass ich plötzlich Teil dieser Gruppe war», sagt sie. Sie schrieb den Administrator an und fragte, woher dieser ihre Handynummer hatte. «Er antwortete, dass er auch ein Opfer sei.» Offensichtlich hatten die Cyber-Kriminellen einfach ein beliebiges Opfer zum Administrator der Gruppe gemacht.

Vivian L. meldete die Fake-Gruppe über den entsprechenden Link bei WhatsApp und wartete einige Tage, aber nichts passierte. Schliesslich verliess sie die Gruppe. «Zum Glück ist nichts passiert.» Woher die Cyber-Kriminellen ihre Nummer hatten, das ist der BLICK-Leserin ein Rätsel.

Zum Phänomen der Fake-WhatsApp-Gruppen gibts keine verlässlichen Zahlen. «Wir gehen aber von einer Zunahme im deutschsprachigen Raum aus», sagt Thomas Uhlemann, Security Specialist bei Eset, einem auf Sicherheitssoftware spezialisierten Unternehmen. Dies, weil Nachrichten mit gefährlichen Links auf anderen Social-Media-Plattformen wie Instagram schon stark verbreitet sind.

Cyber-Kriminelle wollen, dass man auf gefährliche Links klickt

Das Problem bei WhatsApp: Wer in den Einstellungen nichts ändert, kann von jedermann zu einer Gruppe hinzugefügt werden. «Die Telefonnummern können automatisch generiert sein oder stammen aus bekannten Datenlecks», sagt Max Klaus, der stellvertretende Leiter der Melde- und Analysestelle Informationssicherung des Bundes (Melani).

«Häufig sehen wir, dass ein Unbekannter als Administrator einige Nummern hinzufügt und aus diesen eine Reihe an unbescholtenen Nutzern ebenfalls zu Administratoren macht, damit andere User Vertrauen schöpfen», weiss Sicherheitsexperte Uhlemann. Dann posten die Cyberkriminellen Links in die Gruppe.

Dahinter können sich Phishing-Webseiten verbergen, welche Passwörter ausspionieren. Oder auch gefälschte Shops mit verlockenden Billig-Angeboten, damit User ihre Kreditkarten-Angaben preisgeben. Auch kann es sein, dass eine App zum Download angeboten wird, die mit Schadsoftware verseucht ist.

Eine unbekannte Gruppe sollte man unbedingt verlassen. «Leider ist das Melden der Betrugsgruppe bei WhatsApp zwar löblich, hat aber keine Folgen», sagt Thomas Uhlemann. Sinnvoller ist es, den Vorfall Melani über ein Online-Formular zu melden.

Präventiv hilft es, die Einstellungen bei WhatsApp zu ändern, damit einem kein Fremder zu Gruppen hinzufügen kann (siehe Box). «Grundsätzlich sollte man beim Klick auf Links immer grösste Vorsicht walten lassen, egal ob diese Links per WhatsApp, SMS oder E-Mail mitgeteilt werden», sagt Sicherheitsexperte Max Klaus.

*Name geändert

So schützen Sie sich gegen Fake-WhatsApp-Gruppen

So verhindern Sie, dass jedermann Sie zu einer Gruppe hinzufügen kann: Die Funktion lässt sich bei Android und ganz neu auch beim iPhone ganz einfach einstellen. Unter «Einstellungen/Account/ Datenschutz» kann man wählen, wer in eine Gruppe aufnehmen kann. «Jeder» ist standardmässig ausgewählt, wechseln Sie zu «Meine Kontakte» oder definieren Sie über «Meine Kontakte ausser...» genau, welche Ihrer Freunde dies dürfen. Aber Achtung: Eine Einladung können Dritte immer noch verschicken, aufpassen muss man also trotzdem noch.

So verlassen Sie verdächtige Gruppen: Dies funktioniert je nach Betriebssystem etwas anders. Bei Android müssen Sie über die Einstellung gehen, das sind die drei Pünktchen oben rechts. Sie können entweder in der Übersicht die Gruppe mit langem Drücken auswählen und dann über das Menü «Gruppe verlassen». In der Gruppe drin muss man zuerst auf die drei Pünktchen klicken, dann auf «mehr» und dann auf «Gruppe verlassen». Oder Man klickt oben auf den Gruppennamen und scrollt dann bis ganz nach unten. Das funktioniert auch bei iOS, also beim iPhone. Auf Gruppennamen klicken und ganz nach unten bis zu «Gruppe verlassen» blättern. Als Alternative kann man beim iPhone in der Übersicht die Gruppe nach links wischen, dann dort das Menü öffnen und so aussteigen.

So verhindern Sie, dass jedermann Sie zu einer Gruppe hinzufügen kann: Die Funktion lässt sich bei Android und ganz neu auch beim iPhone ganz einfach einstellen. Unter «Einstellungen/Account/ Datenschutz» kann man wählen, wer in eine Gruppe aufnehmen kann. «Jeder» ist standardmässig ausgewählt, wechseln Sie zu «Meine Kontakte» oder definieren Sie über «Meine Kontakte ausser...» genau, welche Ihrer Freunde dies dürfen. Aber Achtung: Eine Einladung können Dritte immer noch verschicken, aufpassen muss man also trotzdem noch.

So verlassen Sie verdächtige Gruppen: Dies funktioniert je nach Betriebssystem etwas anders. Bei Android müssen Sie über die Einstellung gehen, das sind die drei Pünktchen oben rechts. Sie können entweder in der Übersicht die Gruppe mit langem Drücken auswählen und dann über das Menü «Gruppe verlassen». In der Gruppe drin muss man zuerst auf die drei Pünktchen klicken, dann auf «mehr» und dann auf «Gruppe verlassen». Oder Man klickt oben auf den Gruppennamen und scrollt dann bis ganz nach unten. Das funktioniert auch bei iOS, also beim iPhone. Auf Gruppennamen klicken und ganz nach unten bis zu «Gruppe verlassen» blättern. Als Alternative kann man beim iPhone in der Übersicht die Gruppe nach links wischen, dann dort das Menü öffnen und so aussteigen.

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