Man kennt sie aus animierten Filmen oder Games: Avatare, die aussehen wie bestimmte Personen und sich auch so verhalten. So ein 3D-Duplikat, das sich voll bewegen kann, war bislang Hollywood und den grossen Gamestudios vorbehalten.
Alexandru Ichim vom «Computer Graphics and Geometry Laboratory» der ETH Lausanne wollte das ändern. Er entwickelte eine Software, die diese Berechnungen auf Knopfdruck übernimmt. Als Basis dienen ein Video von einem Smartphone und einige Fotos.
So kann man theoretisch von jedermann einen dreidimensionalen Avatar machen. Dieser kann sich zudem in Echtzeit synchron zu einer Videoaufnahme bewegen. Lächelt man, macht dies auch das virtuelle Gesicht. So kann man seinen Avatar etwa in eine virtuelle Videokonferenz schicken oder sich selber in einem Game spielen.
Weitere mögliche Anwendungen sind laut der ETH auch Virtual-Reality-Anwendungen, Filme und Videos oder auch eine Avatar-Therapie für Schizophrene, wie sie schon am University College London durchgeführt wird.
Die grösste Schwierigkeit war, auch mit schlechten Handyvideos ein vollständiges und zum Verwechseln ähnliches Gesicht zu formen. Allerdings fehlen den 3D-Köpfen Haare, Zähne und Zunge. Diese Details sind aus dem Video bislang noch nicht ableitbar. Das vollständige Gesicht ist denn auch eines der nächsten Ziele der Schweizer Forscher. Und danach vielleicht gar der ganze Körper in 3D.