Dieses Teams hat ein S – und Erfolg
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E-Schooling:Dieses Teams hat ein S – und Erfolg

US-Multi Microsoft wird von Schweizer Schulen bevorzugt
Dieses Teams hat ein S – und Erfolg

Ein Flickenteppich von Apps und Programmen: Schülerinnen und Schüler lernen heute in jeder Gemeinde ganz unterschiedlich digital. Was auffällt: Microsoft hat fast überall den Fuss in der Tür.
Publiziert: 28.04.2020 um 23:15 Uhr
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Aktualisiert: 29.04.2020 um 13:20 Uhr
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Jeder zweite Schüler, Lehrer und Angestellte im Bildungswesen nutzt schätzungsweise Microsoft Teams.
Foto: Zvg
Lorenz Keller

Eine Übersicht über Apps und Programme an Schweizer Schulen hat niemand. Denn jede Schulgemeinde entscheidet eigenständig. «Grundsätzlich sind die Schulen frei in der Wahl, welche Hard- und Software sie einsetzen», sagt etwa Jon Domenic Parolini, Regierungsrat des Kantons Graubünden.

Viele Kantone machen nur wenige oder keine Vorgaben. «Die Schulträger organisieren sich selbst, der Kanton gibt lediglich Empfehlungen ab», schreibt Urs Bucher, Vorsteher des Amtes für Volksschulen und Sport des Kantons Schwyz.

Andere Kantone wie St. Gallen oder Bern führen eine Empfehlungsliste, ähnlich zu analogen Lehrmitteln. Im Kanton Zürich gibts seit 2014 eine Musterlösung für ein Medien- und Informatikkonzept, die rund 80 Prozent der Gemeinden übernommen haben.

Wie gross die Unterschiede sind, zeigt das Beispiel Basel-Stadt. Hier werden zentral für alle Stufen und alle Standorte dieselben digitalen Lernsysteme bereitgestellt. Darunter eine selbst entwickelte Plattform fürs digitale Lernen.

Die Kantone haben wegen dieser grossen Unterschiede keine genaue Übersicht, welche digitalen Hilfen die Schüler einsetzen. Trotzdem fallen bei der Umfrage von BLICK bei den Kantonen einige Details auf.

Microsoft hat die Nase vorn

Fast überall – vom Aargau bis Zürich – werden Microsoft-Programme eingesetzt, teilweise als wichtigstes Tool fürs digitale Lernen. «Anwendungen aus der Office365-Palette, insbesondere Teams, sind dabei zentral», heisst es etwa beim Kanton St. Gallen. Das geht so weit, dass man sich auf der Support- und Beratungsplattform von St. Gallen, Digitalclassroom.ch, mit dem Microsoft-Account einloggen kann. Teams hat auch im Kanton Luzern die höchste Nutzungsrate unter den Anwendungen.

Die Plattform des US-Herstellers ermöglicht es Lehrern, per Videokonferenz zu unterrichten, mit Schülern zu chatten, aber auch einfach Dokumente und Arbeitsblätter mit allen zu teilen. Zudem können Schüler gemeinsam an Dokumenten arbeiten.

Microsoft Schweiz schätzt, dass vom Schüler bis zum Universitätsprofessor rund jede zweite Person im Bildungswesen Microsoft Teams nutzt. Ein eigenes Team kümmert sich um das Bildungsangebot und bietet auch Trainings für Lehrpersonen an. Finanziell lukrativ sei das nicht. «Microsoft Teams für Schulen zum Beispiel ist kostenlos», sagt Microsoft-Schweiz-Pressesprecher Tobias Steger. Genaue Zahlen gibt aber niemand bekannt.

Anwendungen von Google und Apple spielen laut den Kantonen daneben eine deutlich kleinere Rolle, obwohl beide auch im Bildungsbereich aktiv sind.

Jede Schule baut auf andere Apps

Moodle: Die Lernplattform kommt aus Australien und hat weltweit fast 200 Millionen Nutzer. Sie gehört zu den beliebtesten Open-Source-Alternativen zu Microsoft Teams. Open Source bedeutet: Die Software ist offen, kostenlos und kann von jedem angepasst werden.

Zoom: In fast allen Kantonen kommt die umstrittene US-Videoplattform zum Einsatz, vor allem in der Oberstufe. Zoom erlebt einen Boom, wird aber wegen Sicherheits- und Datenschutzproblemen kritisiert. In der Schweiz ist Zoom oft eine Notlösung, weil einfach und schnell einsetzbar. «Alle Kantone werden nach der Corona-Krise das Thema Zoom zusammen mit ihren Datenschützern behandeln müssen», sagt Regula Huber vom Bildungs- und Kulturdepartement des Kantons Luzern.

Eigene Entwicklung: Einige Kantone setzen auf eigene Plattformen. Basel-Stadt hat eine E-Learning-Plattform namens eduBS-ILIAS entwickelt. Lehrer können Lerninhalte und Videos aufschalten sowie Arbeitsaufträge und Online-Tests erstellen.

Spezialtools: Manchmal kommen auch ganz eigenständige Apps zum Einsatz. Zum Beispiel Schabi (Schule am Bildschirm), ein Portal aus Winterthur ZH mit Videos, Links und Lern- ideen. Sofatutor aus Deutschland mit Videolektionen und interaktiven Arbeitsblättern ist eher etwas für die Oberstufe. Gleich wie WebUntis aus Österreich, ein digitalisierter Stundenplan samt Verwaltung von Absenzen, Lernstoff und Noten. Die Liste liesse sich beliebig fortführen.

Moodle: Die Lernplattform kommt aus Australien und hat weltweit fast 200 Millionen Nutzer. Sie gehört zu den beliebtesten Open-Source-Alternativen zu Microsoft Teams. Open Source bedeutet: Die Software ist offen, kostenlos und kann von jedem angepasst werden.

Zoom: In fast allen Kantonen kommt die umstrittene US-Videoplattform zum Einsatz, vor allem in der Oberstufe. Zoom erlebt einen Boom, wird aber wegen Sicherheits- und Datenschutzproblemen kritisiert. In der Schweiz ist Zoom oft eine Notlösung, weil einfach und schnell einsetzbar. «Alle Kantone werden nach der Corona-Krise das Thema Zoom zusammen mit ihren Datenschützern behandeln müssen», sagt Regula Huber vom Bildungs- und Kulturdepartement des Kantons Luzern.

Eigene Entwicklung: Einige Kantone setzen auf eigene Plattformen. Basel-Stadt hat eine E-Learning-Plattform namens eduBS-ILIAS entwickelt. Lehrer können Lerninhalte und Videos aufschalten sowie Arbeitsaufträge und Online-Tests erstellen.

Spezialtools: Manchmal kommen auch ganz eigenständige Apps zum Einsatz. Zum Beispiel Schabi (Schule am Bildschirm), ein Portal aus Winterthur ZH mit Videos, Links und Lern- ideen. Sofatutor aus Deutschland mit Videolektionen und interaktiven Arbeitsblättern ist eher etwas für die Oberstufe. Gleich wie WebUntis aus Österreich, ein digitalisierter Stundenplan samt Verwaltung von Absenzen, Lernstoff und Noten. Die Liste liesse sich beliebig fortführen.

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