So verhält man sich richtig bei öffentlichen Hotspots
Achtung vor unsicherem WLAN in den Ferien

In den Ferien ist das WLAN eine beliebte Alternative zum Roaming. Das wissen auch Betrüger. BLICK sagt, wie man sicher in öffentlich zugängliche Internet-Netzwerke kommt.
Publiziert: 10.07.2019 um 14:19 Uhr
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Aktualisiert: 18.11.2020 um 13:41 Uhr
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Wer ungesichert ein WLAN in einem Café nutzt, riskiert einen Hackerangriff oder zumindest, dass Daten abgesaugt werden.
Foto: Getty Images
Lorenz Keller

Eigentlich ist WLAN ideal, um in den Ferien Roaming-Kosten zu sparen. Oft gibts nicht nur im Hotel eine Gratis-Möglichkeit, um ins Internet zu kommen oder Reisefotos über WhatsApp zu verschicken, sondern auch in Restaurants, Cafés oder Flughäfen. Und auch manche Strandbar hat bereits einen WiFi-Zugang.

Aber das wissen natürlich auch Betrüger und Abzocker, die etwa an die persönlichen Daten oder gar Kreditkarten-Angaben kommen wollen. Darum lohnt es sich, vor und während der Ferien einige Vorsichtsmassnahmen zu ergreifen.

Manuell ins WLAN einwählen

Schalten Sie wenn möglich das automatische Einwählen in Netzwerke aus und wählen Sie sich immer manuell in ein WLAN ein. Schauen Sie dabei genau, wie der Zugangspunkt heisst. Hacker setzen gerne ein Netzwerk mit ähnlichem Namen auf, um Leute anzulocken.

Oder aber es wird an einem anderen Ort einfach ein WLAN mit einem Zugangsnamen und Passwort von vielgenutzten Netzwerken wie etwa an Flughäfen installiert, in das sich etwa ein Handy automatisch einloggt. Das kann man auch verhindern, in dem man am eigenen Gerät WLAN nur einschaltet, wenn man es wirklich braucht.

Keine Daten und Ordner freigeben

Auf dem Laptop kann man seine Dateien in Netzwerken freigeben. Das ist zu Hause praktisch, aber bei einem öffentlichen Zugangspunkt gefährlich. Wer Ordner freigegeben hat, sollte dies für die Ferien deaktivieren und bei der Einwahl in einen Hotspot jeweils angeben, dass sie sich mit einem öffentlichen Netzwerk verbinden.

Achtung vor Spam und Newslettern

Bei vielen Gratis-Angeboten muss man Kontaktangaben eingeben, bevor man Zugriff auf das Internet erhält. Geben Sie niemals ohne genaue Überprüfung Kreditkartendetails ein. Auch eine Handynummer oder die Mailadresse kann heikel sein, weil diese Daten je nachdem weitergegeben werden – und Sie dann mit Spam und unnützen Newslettern überschwemmt werden.

Es kann sich daher lohnen, bei einem Gratis-Anbieter extra eine Mailadresse für solche Logins zu erstellen. Nicht empfehlenswert ist es, sich mit einem Social Media Account wie Facebook einzuloggen, weil das zwar bequem ist, man aber je nachdem noch viel mehr Daten freigibt.

Die Finger ganz von einem Zugang sollten sie lassen, wenn man zur Nutzung irgendetwas herunterladen und installieren soll. Die Gefahr ist gross, dass hier Schadsoftware eingebaut ist. Generell ist vom Download von Programmen über öffentliche Netzwerke abzuraten.

Wichtige Dateien zu Hause bereits herunterladen

Auf schnelles WLAN darf man an vielen Orten nicht hoffen. Vor allem, weil der Zugangspunkt oft mit vielen anderen Touristen geteilt werden muss. Damit man sich nicht dauernd überall einloggen muss, sollte man daher wichtige Dinge bereits zu Hause runterladen.

Also etwa das benötigte Kartenmaterial von Google Maps, die Lieblingsserien auf Netflix oder die Ferien-Playlist auf Spotify. Viele Dienste und Angebot bieten eine Offline-Nutzung an. Es empfiehlt sich auch, bereits vor der Abreise alle Apps und Dienste wie das Betriebssystem oder den Virenschutz mit Updates zu versorgen. Diese Updates sind auch wichtig, um einen Basisschutz zu haben.

Auf sichere Verbindung achten

Eigentlich gilt die Regel immer, aber in öffentlich zugänglichen WiFi-Netzwerken auf jeden Fall. Achten Sie sich auf sichere Verbindungen, wenn sie etwa über den Browser ein Hotel reservieren oder ein Ticket buchen.

Sichere Verbindungen sind an der «https»-Bezeichnung vor der Webadresse erkennbar. Steht dort nur «http», werden Daten nicht verschlüsselt übertragen. Im Browser ist zudem ein Schloss zu sehen, welche das symbolisiert.

Über einen VPN surfen

VPN bedeutet Virtual Private Network. Man baut damit vereinfacht gesagt eine gesicherte Verbindung zum Server des Anbieters auf, erst von dort gelangt man auf Webseiten oder Dienste. Mit VPN wird die Privatsphäre stärker geschützt, der Aufenthaltsort verschleiert und die Überwachung der Internettätigkeit erschwert.

Praktisch kann das auch sein, weil man so auch im Ausland vorgeben kann, dass man weiterhin aus der Schweiz aufs Internet zugreift. Das kann etwa wichtig sein, wenn man auf Dienste oder Inhalte zugreifen will, die nur für ein bestimmtes Land freigegeben sind.

Das Problem: Bei Gratis-VPN-Anbietern ist auch wieder unsicher, was diese mit den Daten anstellen. Wer VPN oft nutzt, der sollte sich ein Abo bei einem vertrauenswürdigen Anbieter wie NordVPN abschliessen. Dieser hat den VPN-Test des deutschen Fachmagazins Chip.de gewonnen.

Empfehlenswert ist etwa auch der Opera-Browser, der fürs Surfen direkt einen VPN-Anschluss integriert hat, den man auf Knopfdruck aktivieren kann.

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