So flexibel ist Word oder Outlook in Zukunft
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Microsoft wird Open Source:So flexibel ist Word oder Outlook in Zukunft

Microsoft zeigt Baukastensystem und Open Source
So flexibel ist Word oder Outlook in Zukunft

Microsoft verändert seine Programme radikal. Statt Textverarbeitung und Online-Zusammenarbeit gibts mit «Fluid Framework» bald ein Arbeitsplatz aus Modulen. Und das Ganze wird Open Source.
Publiziert: 25.05.2020 um 11:39 Uhr
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Aktualisiert: 25.05.2020 um 12:13 Uhr
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Microsoft-Chef Satya Nadella geht bei den Office-Programmen neue Wege.
Foto: AFP
Lorenz Keller

Dieses Jahr fand die Microsoft Entwicklerkonferenz zwar nur virtuell statt, die verkündeten News haben es aber trotzdem in sich. Denn der US-Konzern hat mehr Details zum neuen «Fluid Framework» verraten, das letztes Jahr angekündigt wurde.

«Fluid Framework» ist eigentlich kein einzelnes Programm oder eine Sammlung von Apps, sondern ein ganzes Baukasten-System. Und das erst noch Open Source. Sprich: Der Programmcode wird offengelegt, und jeder kann eigene Module fürs neue Microsoft beisteuern. Das ist durchaus sinnvoll, denn in Zukunft sollen wir ganz anders Texte, Tabellen, Präsentationen und so weiter erstellen als bisher.

Die traditionelle Herangehensweise, wie man sie aus Microsoft Office oder Teams, aber auch etwa aus dem Konkurrenzprodukt Google Docs kennt, verschwindet. Man erstellt also nicht mehr einen Text, eine Tabelle oder eine Präsentation und teilt sie dann mit anderen. Microsoft löst sich von der Idee von einzelnen Dokumenten, die in einer Ablage gespeichert werden.

Dokumente erstellen ist bald passé

Stattdessen besteht das «Fluid Framework» aus einer Sammlung von Apps, wie Microsoft etwa dem Techportal «The Verge» in einer ausführlichen Demonstration gezeigt haben.

Nehmen wir an, man erstellt eine kleine Tabelle mit einer Tortengrafik. Bislang ging man dazu ins Excel und teilte dann das Dokument – oder kopierte das Resultat in eine Präsentation oder ein Mail. Neu kann man so etwas überall direkt erstellen. Also etwa in einem Mail, einer Präsentation oder einem Textdokument. Es entsteht dann ein Baustein, den man beliebig teilen und weiterkopieren kann. Er ist überall veränderbar – wenn man das möchte. Und wird überall automatisch aktualisiert.

Dank dem Prinzip von Open Source sollen auch Drittanbieter problemlos solche Bausteine beisteuern können. Sodass man etwa auch in einem Chat oder einer Videoanwendung an einzelnen Elementen direkt weiterarbeiten kann. Natürlich ist das auch für Firmen interessant, die eigene Anwendungen ins «Fluid Framework» integrieren können.

100 Leute können gleichzeitig am selben Element arbeiten

Das Ziel von Microsoft ist auch, dass die Geschwindigkeit zunimmt. Im neuen Modulsystem sollen auch hundert Leute gleichzeitig am selben Dokument arbeiten können und in Echtzeit alle Änderungen sehen.

Schon dieses Jahr sollen erste Elemente von Fluid in die ersten Microsoft-Programme integriert werden – zuerst in die Online-Apps von Word bis Teams. Das Ziel ist, bis im nächsten Jahr alle Microsoft-Ableger Teil des «Fluid Framework» werden. Also dass man auch auf Desktop-Programmen wie Outlook oder Word die neuen Module nutzen kann.

Bis man so futuristisch wie im Microsoft-Werbevideo mit den Modulen hantiert, wird es aber noch etwas dauern. Die schrittweise Einführung macht natürlich durchaus Sinn, da gerade Firmenkunden ihre Infrastruktur und die internen Abläufe nicht von einem Tag auf den anderen umstellen können und wollen.

Es braucht natürlich auch Zeit, bis sich die Open-Source-Community daran gewöhnt hat, dass Microsoft nun tatsächlich auch diesen Weg geht. Die Firma hat sich seit einigen Jahren immer mehr von der strikten Abschottung gelöst und sich der Idee geöffnet, dass man mit einer grossen Community im Rücken eben auch das eigene Produkt schneller und effizienter verbessern kann.

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