Kampf gegen Massennachrichten
Achtung! WhatsApp will bald Nutzer anzeigen

WhatsApp räumt auf: Ab Dezember will der Messengerdienst massiv gegen Missbräuche vorgehen, etwa gegen Newsletter und den Massenversand von Nachrichten.
Publiziert: 13.06.2019 um 14:36 Uhr
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Aktualisiert: 20.02.2020 um 13:35 Uhr
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Bislang herrschte beim Messenger-Dienst WhatsApp Wildwuchs.
Foto: AFP
Lorenz Keller

Eigentlich ist WhatsApp ja primär ein Dienst, mit dem Private sich gegenseitig Nachrichten schicken können. Und damit ist die Facebook-Tochter sehr erfolgreich, über 1,5 Milliarden Menschen nutzen die App.

Das weckt natürlich auch Begehrlichkeiten. Mit einem Klick tausende, zehntausende, ja vielleicht gar Millionen Menschen erreichen – ein Traum für Unternehmen, Politiker, aber auch Spammer und dubiose Geschäftemacher.

Bislang hatte WhatsApp das kaum geregelt. Obwohl Firmen Business-Accounts erstellen können, gabs bislang einen Wildwuchs. Riesige Gruppen für Newsletter und den Massenversand von Nachrichten, einige privat, andere professionell organisiert.

Immer wieder werben auch zwielichtige Anbieter mit den Möglichkeiten, WhatsApp-Nachrichten an tausende Menschen gleichzeitig schicken zu können. Für Werbung etwa oder Propaganda.

WhatsApp will gegen Missbrauch klagen

Dagegen geht WhatsApp schon bald rigoros vor. Auf der Webseite gibts unter dem Bereich «Unerlaubte Nutzung» neu einen Passus, in dem das Unternehmen mit Klagen droht.

«Darüber hinaus wird WhatsApp ab dem 7. Dezember 2019 rechtliche Schritte gegen diejenigen einleiten, bei denen wir feststellen, dass sie beispielsweise mit automatisierten Nachrichten, Massennachrichten oder einer nicht personenbezogenen Verwendung gegen unsere Nutzungsbedingungen verstossen oder andere Personen bei diesem Missbrauch unterstützen.»

Das zielt vor allem gegen professionelle Anbieter. Aber auch Private könnten davon betroffen sein, wenn sie gegen die Nutzungsbedingungen verstossen, die unter anderem den Massenversand verbieten.

Schon Anfang 2019 hatte WhatsApp das Weiterleiten von Nachrichten auf maximal fünf Kontakte beschränkt. Primär, um die Verbreitung von Fake News zu unterbinden.

Die wichtigsten Regeln für WhatsApp-Nutzer

Da WhatsApp nun tatsächlich die Regeln für die Nutzung durchsetzen will, ist es wichtig, dass man sich diese auch genau ansieht. Nur weil der Dienst so weit verbreitet und gratis ist, heisst es nämlich nicht, dass man machen kann, was man will. Das sind die wichtigsten Richtlinien:

  • Das Mindestalter für Nutzer in Europa beträgt 16 Jahre.
  • Für die Registrierung muss man seine korrekten Daten angeben.
  • Der User gibt WhatsApp Zugriff auf die Kontakte mit den Telefonnummern anderer WhatsApp-User.
  • Es gibt eine spezielle Datenschutzrichtlinie. Dort ist festgelegt, welche Daten WhatsApp sammelt und wie sie auch mit dem gesamten Facebook-Konzern ausgetauscht werden.
  • Wer gegen die Richtlinien verstösst, dem droht die Deaktivierung des Accounts. Und neu eben auch rechtliche Schritte.
  • Wer WhatsApp nutzt, darf nicht gegen die Rechte anderer Nutzer verstossen – etwa beim Datenschutz oder beim geistigen Eigentum.
  • Verboten sind Inhalte, die «rechtswidrig, obszön, beleidigend, bedrohend, einschüchternd, belästigend, hasserfüllt, rassistisch oder ethnisch anstößig» sind. Ebenfalls sind illegale oder unangemessene Nachrichten verboten, inklusive die Verherrlichung von Gewaltverbrechen.
  • Fake-News, Unwahrheiten, Falschdarstellungen oder irreführende Aussagen sind explizit verboten.
  • Ebenfalls nicht erlaubt ist es, jemanden nachzuahmen, etwa eine prominente Person.
  • Unzulässig sind Massennachrichten, Auto-Messaging oder Auto-Dialing. Und alles, was nicht als private Nutzung gilt – ausser man hat einen Firmenaccount oder eine Genehmigung von WhatsApp.
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