So ein Smartphone ist ja schon praktisch – gerade wenn es einmal zu einem Notfall kommen sollte. Doch was nützt die modernste Technik, wenn man dessen Möglichkeiten nicht kennt? Smartphones wären ideal auf Situationen vorbereitet, in denen jede Minute zählt.

Doch laut einer repräsentativen Umfrage von Comparis.ch haben 68 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer keine Ahnung, mit welcher Tastenkombination man bei seinem iPhone oder Android-Gerät einen Notruf absetzen kann. Ohne das Telefon mühsam entsperren und noch eine Nummer eintippen zu müssen. 

«Die Ignoranz ist fahrlässig und gefährlich», sagt Comparis-Experte Jean-Claude Frick. Vor allem weil rund die Hälfte der Befragten die internationale Notfall-Nummer 112 gar nicht kennen, also im Ernstfall zuerst einmal googeln müssten. «Wer zuerst an einer Unfallstelle die Nummer suchen muss oder gar selber verletzt ist, der verliert wertvolle Zeit und gefährdet im schlimmsten Fall sogar Menschenleben», sagt Frick.

31 Prozent der Schweizer nutzen eine Notfall-App

Es gibt eine Alternative zum automatischen Notruf. Das sind sogenannten «Life Saving Apps». Hier kann man einen Notruf absetzen und auch gleich geortet werden. Zusätzlich kann man bei einigen Kontakten zu Freunden oder Familie hinterlegen, die ebenfalls benachrichtigt werden. Einige Tipps fürs solche Notfall-Apps mit einem Vergleich der Funktionen gibts in der Tabelle.

Immerhin zeigt die Comparis-Umfrage, dass bereits 31 Prozent der Smartphone-User in der Schweiz eine solche Anwendung installiert haben. Übrigens lohnt es sich auch, die Hotline der Krankenkasse und der Reiseversicherung in den Kontakten abzuspeichern – gerade wenn man in die Ferien fährt.

Digitalen Notfall-Pass ausfüllen kann Leben retten

Moderne Smartphones haben noch eine weitere Funktion eingebaut, die bei Unfällen helfen kann. Nämlich einen Notfallpass. Dieser ist sowohl beim iPhone wie auch bei Android-Geräten etwa von Samsung und Huawei voreinstellbar (Anleitung in der Box ganz unten).

Hier kann man wichtige medizinische Informationen wie die Blutgruppe oder Allergien angeben. Zudem werden Personalien und Notfall-Kontakte hinterlegt. Diese Informationen können nun auch ohne Passwort auf dem Sperrbildschirm angezeigt werden – etwa für den Notarzt oder Rettungskräfte.

Übrigens: Auch ein verlorenes Telefon kann man so leichter zurückgeben. Und auch wegen der Datensicherheit muss man sich keine Sorgen machen. Die Angaben werden nur lokal auf dem Telefon gespeichert und nicht an Apple oder Google geschickt.

Wer überprüfen will, was ein Retter sehen würde, der wechselt auf dem Sperrbildschirm ohne zu Entsperren auf die Zahlentastatur, wo man den Pin eingeben müsste. Dort findet man den Bereich «Notruf» oder «Notfall». Draufklicken, schon kann man entweder manuell eine Notrufnummer wählen oder sich eben die medizinischen Informationen und Notfall-Kontakte anzeigen lassen.