Die Zukunft ist auf jeden Fall nicht mobil. Ganze 15 Kilogramm wiegt der Sprout. Aber HP hat auch ziemlich viel ins grosse Gadget gepackt. Zuerst einmal ist es einfach ein All-in-one-Windows-8-PC mit sehr guter Ausstattung: vom i7-Prozessor mit 8 GB Arbeitsspeicher über die 1 TB Festplatte bis zum 23 Zoll grossen Touchscreen. Erwähnenswert ist auch der überraschend gute Lautsprecher, der in den Standfuss integriert ist.
Doch das HP-Monster kann noch viel mehr, das zeigt schon die ungewöhnliche Optik. Der dicke Schwanenhals hat einen Projektor und einen Scanner mit Tiefensensor integriert. Unten ist eine Matte mit einem Magnet ans Gehäuse angeschlossen - sie dient als zweiter Bildschirm.
Was bringt nun all der Schnickschnack, der unser bei Digitec.ch bestellbares Testgerät auf 2500 Franken verteuert? Der Sprout kann zwei Dinge, die ein normaler PC nicht schafft oder nur mit teurem Zubehör.
Die Matte als Touchscreen
Eine vom Hauptbildschirm unabhängige Oberfläche wird auf die Matte projiziert. Die Auflösung ist in Ordnung, aber nicht überragend. Da das Pad berührungsempfindlich ist, kann man nun direkt auf diesem zweiten Display arbeiten.
HP liefert verschiedene Apps mit, die man nutzen kann. Geeignet sind vor allem Grafikprogramme. Man kann mit dem Finger oder einem Stift auf der Matte zeichnen - und sieht natürlich auch direkt seine Malkünste.
Bilder oder Grafiken lassen sich ganz einfach mit dem Finger packen und an den richtigen Ort verschieben. Zudem kann man mit den gewohnten Gesten arbeiten. Zwei Finger auf ein Foto, die Finger spreizen, schon wird das Bild grösser. Auch das Drehen funktioniert problemlos.
Der PC als räumlicher Scanner
Ebenfalls für schnelle Grafikanwendungen ist die zweite Spezialanwendung gedacht. Man kann einfach ein Objekt auf die Matte legen und es auf Knopfdruck von oben fotografieren lassen.
Dank speziellem Scan entsteht ein leichter, räumlicher Effekt. Auch ist das Bild im gleichen Zug freigestellt und kann so ganz einfach und sofort in den eigenen Dokumenten verwendet werden.
Die Perspektive von oben ist natürlich etwas speziell, hat aber durchaus einen Reiz. HP bietet auch eine App für den 3D-Scan an. Allerdings ist diese erst im Beta-Status und erfasst nur die obere Hälfte eines Objektes - wenn es überhaupt klappt.
Schatten und schlechte Ausleuchtung beeinträchtigen die Resultate erheblich. Das merkt man in der 3D-Anwendung noch deutlicher als beim normalen Scan.
Fazit: Klar, der Sprout ist kein Produkt für die Masse. Doch hat HP Ideen eingebaut, die im Grafikbereich für Amateure spannend sind. Etwa für KMUs, die schnell Produkte in Broschüren oder auf einer Webseite verewigen wollen.