Junge Velo-Fahrerin (†12) stirbt unter Glattalbahn
«Meine Tochter musste mitansehen, wie ihre Freundin starb»

In Zürich ist es am Montagmittag zu einem schweren Unfall zwischen einem Tram und einer Velofahrerin gekommen. Das Mädchen ist an den Folgen seiner Verletzungen gestorben.
Publiziert: 03.07.2017 um 14:30 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 09:20 Uhr
Mädchen (†12) stirbt auf Unfallstelle
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Junge Velo-Fahrerin kollidierte mit dem Tram:Mädchen (†12) stirbt auf Unfallstelle

Schon wieder ein Unfall auf der Glattalbahn! Am Montagmittag, kurz nach 12.30 Uhr, traf es ein 12-jähriges Mädchen. Sie fuhr aus der Überlandstrasse auf die Seidenstrasse und wollte wohl nach links über das Tramtrassee abbiegen. Ein Tram, das in dieselbe Richtung fuhr, erwischte jedoch das Kind. Das Mädchen erlitt derart schwere Verletzungen, dass es noch auf der Unfallstelle starb.

Eine Kollegin des jungen Opfers musste den ganzen Vorfall mitverfolgen und war mit dabei, als das Drama passierte. Ihr Vater sagt zu BLICK: «Kein Wunder, dass es hier wieder einen Unfall gegeben hat. Meine Tochter musste mitansehen, wie ihre Freundin gestorben ist. Sie war noch so jung!»

Die genaue Unfallursache ist noch unklar, die Ermittlungen laufen. Laut den Verkehrsbetrieben Zürich ist die Strecke zwischen Auzelg und Bahnhof Stettbach für den Trambetrieb zurzeit gesperrt. Für den Vater der Augenzeugin ist aber klar: «Die Stadt hat für alles Geld, nicht aber für zwei kleine Schranken bei den Tramgeleisen.».

Immer wieder schlimme Unfälle mit Glattalbahn

Seit der Eröffnung der Glattalbahn im Jahr 2010 kam es immer wieder zu Unfällen, allein im Jahr 2016 elf Mal. Immer wieder kommen auch Personen zu Schaden. Vor allem an der Stelle, wo heute der Unfall geschah, kracht es immer wieder, letztmals im November 2016. Ein Auto kollidierte damals mit der Glattalbahn, es kam aber lediglich zu einem Blechschaden. Der Fahrer blieb unverletzt.

Anfangs April 2013 wurde eine 24-jährige Autofahrerin vom 30 Tonnen schweren Tram gegen einen Baum und ein Geländer gedrückt. Die Rettungskräfte konnten sie schwer verletzt bergen. Ein paar Wochen vorher starb eine 51-jährige Fussgängerin beim Überqueren der Gleise. Sie war vom Tram erfasst worden und noch auf der Unfallstelle gestorben.

Trotz zusätzlicher Sicherheitsmassnahmen, wie Barrieren, akkustischen Signalen, grellen Lichtern im Cockpit der Trams und grün eingefärbten Kreuzungen nimmt die Zahl der Unfälle nicht ab.

Das stört an Tagen wie heute die Anwohner enorm. Einer von ihnen ist Alfred Kanthak (47): «Ich habe einen 11-jährigen Sohn, der jeden Tag zur Tramhaltestelle laufen muss.» Es treffe ihn sehr, dass schon wieder jemand an dieser Stelle sein Leben verloren hat. Kanthak klagt jetzt: «Die Verantwortlichen müssen jetzt etwas unternehmen!» (stj/fr)

Ein Mädchen wurde schwer verletzt.
Foto: 8989 Leserreporter
Die Meldung habe die Kapo 12.30 Uhr erhalten.
Foto: 8989 Leserreporter
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