Ich sammle Kinderwagen und besitze inzwischen 55 Stück. Begonnen hat alles vor 27 Jahren, als ich einen antiken, gekorbten Kinderwagen gekauft habe. So habe ich angefangen, mich für den Werdegang des Kinderwagens zu interessieren. Schnell ist eine grosse Leidenschaft entstanden. Genauso wie viele Männer stehe ich auf vier Räder – nur eben von einer anderen Sorte.
Ich besitze Kinderwagen mit Jahrgängen von 1946 bis 1994. Drei Wagen habe ich bei mir zu Hause. Den Rest habe ich in einem Lager in der Nähe. Ich habe sie in der ganzen Schweiz zusammengesammelt. Gefunden habe ich sie durch Mundpropaganda, Leute, die mich kennen, Scheunenfund, Gratisinserate, Plattformen etc. Wenn ein neuer Wagen in die Sammlung kommt, wechsle ich jeweils das Kugellager, mache den Service und entferne den Rost. Zu meiner Leidenschaft gehört das Hegen und Pflegen dazu. Ich restauriere die Kinderwagen aber nicht so, dass sie wie neu aussehen. Ich will, dass das alte Flair erhalten bleibt.
In unserer Serie «Wir sind Blick» stellen wir dir jeden Samstag eine spannende Persönlichkeit aus der Blick-Community vor. Wir sind überzeugt, dass jede Leserin und jeder Leser eine interessante Geschichte zu erzählen hat.
Hast auch du eine spezielle Geschichte, ein besonderes Talent, eine einzigartige Sammlung oder sonst etwas Spannendes, das du mit der Community teilen willst? Dann melde dich via Mail an community@blick.ch!
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Vor drei Jahren, während der Corona-Zeit, habe sogar einen Anlass organisiert: Ich bin mit 35 Wagen und 35 Personen durch meinen Wohnort spaziert. Beim Altersheim haben wir einen Stopp gemacht. Alle sind zum Fenster gekommen, und viele hatten Tränen in den Augen, weil die Kinderwagen sie an die Zeit erinnerte, als sie ihre Kinder im Wagen gestossen haben. Das war ein sehr schönes Erlebnis.
Wenn Leute von meiner Sammlung erfahren, denken viele, dass ich wegen des Alters eine Krise hätte oder ich mir noch ein Kind wünsche. Das ist aber nicht der Fall. Es ist einfach meine Leidenschaft. Manche finden mein Hobby aber auch lässig oder fragen mich sogar, ob sie einen Wagen ausleihen dürfen. Wenn sich jemand in einen meiner Wagen verliebt, kann ich ihn eventuell auch verkaufen. Es gibt aber auch einige, die sind unverkäuflich.
Aufgezeichnet von Sarah Riberzani