Stefan Gauler war Einradrennfahrer
«Ich legte auf dem Einrad in 24 Stunden eine Strecke von 280 km zurück»

In unserer Rubrik «Wir sind Blick» stellen wir dir jede Woche spannende Menschen aus der Community vor. Diese Woche ist Leser Stefan Gauler an der Reihe. Der 54-Jährige war leidenschaftlicher Einradrennfahrer und baut heute selber Einräder.
Publiziert: 13.04.2024 um 17:15 Uhr
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Aktualisiert: 15.04.2024 um 08:24 Uhr
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Leser Stefan Gauler war jahrelang der beste Einradrennfahrer der Schweiz. Heute baut er selber Einräder.
Foto: zVg
Sarah Riberzani

«Ich war kein typischer Junge, der sich für Fussball begeisterte. Meine Motivation lag darin, etwas zu tun, das andere nicht taten. Als im Jahr 1981 ein Kunstradclub gegründet wurde, faszinierte mich das sofort, und ich trat ihm bei. Anfangs trainierte ich nur in der Halle, bis mein Trainer mich mit Einradrennen bekannt machte, bei denen es um Geschwindigkeit ging. Das fand ich viel spannender, also habe ich mich dem gewidmet. 

1982 nahm ich bereits an Einradrennen teil. Auch wenn ich ab und zu stürzte, tat dies der Freude keinen Abbruch. Bald wurde ich immer besser und stand ab 1984 regelmässig auf dem Podest. Zehn Jahre lang war ich der schnellste Einradfahrer der Schweiz und habe fast alle internationale Rennen gewonnen. Im Jahr 1991 gelang es mir sogar, einen Weltrekord aufzustellen. Über einen Zeitraum von 24 Stunden drehte ich auf einer 400-Meter-Bahnanlage 700 Runden, was einer Gesamtstrecke von 280 km entsprach. Vier Jahre später erzielte ich einen weiteren Weltrekord, indem ich auf einem 2,2 Meter hohen Einrad eine Strecke von 16 km zurücklegte.

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In unserer Serie «Wir sind Blick» stellen wir dir jeden Samstag eine spannende Persönlichkeit aus der Blick-Community vor. Wir sind überzeugt, dass jede Leserin und jeder Leser eine interessante Geschichte zu erzählen hat.

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Mit der Zeit wandelte sich mein Weg vom Einradrennfahrer zum Einradbauer. Meine Konkurrenten bemerkten bald, dass ich in puncto Geschwindigkeit einen Vorsprung hatte. Sie waren neugierig auf meine Reifen und Pedale und wünschten sich, dass ich ihnen solche ebenfalls zur Verfügung stellte. So leitete sich der Handel mit Einradteilen ein. Als das Internet entstand, baute ich meinen Einradhandel online aus. Heute bin ich nicht nur Händler, sondern baue auch eigene Einräder. 

Obwohl ich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr an Rennen teilnehme, nutze ich mein Einrad immer noch, um zur Arbeit zu gelangen, und geniesse es auch in meiner Freizeit. Einradfahren ist mein Leben. Es würde mir etwas fehlen, wenn ich dieses Hobby nicht mehr ausüben könnte. Auch wenn mein Körper und mein Geist nach dem Fahren müde sind, fühle ich mich dennoch glücklich.»

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