Musik hat viele Eigenschaften: Sie kann verbinden und für ein Gefühl der Zugehörigkeit sorgen, sie kann aber auch isolieren und als Rückzugsort von der Realität wirken. Diese Erfahrung macht auch Leser Jonas der sagt: «Musik ist eine der wenigen Zufluchtsorte für mich.»
Je nach Stimmung werden spezifische Artisten gehört – oder eben genau vermieden, wie es der Fall bei Thomas Schneeberger zeigt: «Ich habe zu fast jeder Art von Musik eine Beziehung. Einzig wenn ich traurig bin, dann bitte keine Whitney Houston oder Amel Bent, sonst gibts Hochwasseralarm.»
«Spotify ist nichts für mich»
Beliebt ist die Musik auch als Hintergrundgeräusch, beispielsweise beim Autofahren oder im Zug. Auch bei unangenehmen Arbeitskollegen kann Musik Abhilfe verschaffen, eine Leserin schreibt, dass sie Musik hauptsächlich im Büro geniesst, um ihren Chef nicht schmatzen hören zu müssen.
Bei der Leserschaft scheinen Spotify und andere Streaming Dienste deutlich schlechter wegzukommen als die klassischen Schallplatten und CDs. Leser Nicolas Iselin ist nicht begeistert von Spotify: «Spotify ist nichts für mich: Erstens fehlen die genau richtigen Lieder bzw. die richtige Version davon. Zweitens ist für mich eine Playlist etwas Wichtiges und ein Produkt meiner Kreativität. Und genau das lässt sich nicht exportieren. Wenn ich das Abo künde, gehen alle diese Sammlungen irreversibel verloren.»
Schallplatten erleben ein Revival
Unter den zahlreichen Einsendungen sind auch einige beeindruckende Sammlungen dabei. Remo Albrechts Sammlung umfasst mehrere tausend Titel, die er besonders gerne nach der Arbeit oder an einem regnerischen Sonntagnachmittag auf seinem Trichter – oder Koffergrammophon abspielt. «So hört man exakt zu und konzentriert sich auf die Musik», schreibt der Blick–Leser. «Platten hören ist nicht nur das Knistern der Platten erleben, es sind tönende Zeitzeugen, die immer wieder faszinieren.»
Wer jetzt denkt, dass man auf Schallplatten nur Hits aus dem letzten Jahrhundert hören kann, täuscht sich gewaltig. So schreibt Leser Peter Bebi: «Die Schallplatte ist wieder voll im Trend und man kriegt auch aktuelle Musik immer mehr auf Schallplatten.»
«Musik ist meine Kultur»
Wir wollten aber nicht nur wissen wie die Community Musik konsumiert, sondern auch weshalb. Dazu schrieb Leser Martin Arnold folgendes: «Weil Musik meine Kultur ist. In jungen Jahren und auch jetzt gehe ich, so oft es geht, an Konzerte, am liebsten an kleine. Da kommt man mit den Musikern ins Gespräch und merkt, dass das Leute sind wie du und ich.»