Wie lange ist es angebracht, ein frohes neues Jahr zu wünschen? Für manche hat der Wunsch eine symbolische Bedeutung, für andere ist es einfach eine nette Geste — doch ab wann wird es seltsam, wenn man immer noch mit «Guets Nois» grüsst?
Blick-Leser Willy Behrend bringt einen alten Brauch aus dem Montafon ins Spiel: «Man kann solange ein Neues Jahr wünschen, bis man Sauerkraut gegessen hat – nachher ist der Wunsch wertlos, verliert die Energie.» Eine Tradition, die für viele wohl neu ist.
Für Stefan Wyss ist die Sache klar: «In der Regel bis Ende erster Arbeitswoche.» Auch Jolanda Sarbach hat eine klare Grenze und meint: «Ich denke bis zum 6. Januar.»
Waltraut Hartung sieht es jedoch pragmatisch: «Im Prinzip ist jeder Tag der Beginn eines neuen Jahres. Also, wo ist das Problem? Mir ist übrigens aufgefallen, dass dieser Spruch/Wunsch immer weniger ausgesprochen wird. Die meisten gehen direkt zur Tagesordnung über.»
«Jeder kann machen, was er will»
Andere Kommentatoren sehen es gelassener und lassen jedem seine Entscheidung. Christoph Thöny zitiert einen viralen Spruch aus einer Schweizer Talkshow von 2001: «Ich finde, jeder kann machen, was er will, weil jeder steht dazu, was er macht.» Leandra Gasser pflichtet ihm bei: «Kann doch jeder machen, wie er will.»
Irène Rüedi bringt einen weiteren Gedanken ins Spiel: «Wieso soll jemandem etwas Gutes zu wünschen, begrenzt sein?»
So bleibt der Schluss jedem selbst überlassen. Ob man sich bis Ostern noch ein «Guets Nois» wünscht oder den Brauch bereits am Dreikönigstag abhakt – am Ende zählt wohl vor allem die Geste.