In den sozialen Medien hat das Foto einer Einladung zu einem Gender-Tag für Sekundarschülerinnen und -schüler der Schule Stäfa für Diskussionen gesorgt. Manche Gender-Gegner gingen sogar so weit, dass sie die Schule telefonisch terrorisierten.
Nun wurde der Gender-Tag aus Sicherheitsgründen abgesagt. Denn es gebe Hinweise, dass der Tag massiv gestört werden könne. Statt Diskussionen über Geschlechterrollen erwartet die Schülerinnen und Schüler am 15. Mai normaler Unterricht, obwohl der Gender-Tag seit zehn Jahren zur Tagesordnung gehört.
«Gehört nicht in die Schule»
Die Veranstaltung hat auch in der Blick-Community eine grosse Diskussion ausgelöst. Die Mehrheit der Leserinnen und Leser begrüssen den Entscheid, dass der Tag nicht stattfinden wird. So meint Leser Leonard Topalli: «So was hat nichts in unseren Schulen zu suchen», kommentiert er. Und auch Leserin Anna Ebner ist froh um den Entscheid. Sie fragt: «Wieso macht man sowas obligatorisch? Es soll doch jeder Elternteil selber bestimmen, ob ihre Kinder da teilnehmen oder nicht!»
Barbara Seiler ist mit ihrer Meinung noch unschlüssig. «Das mit dem Gender-Tag ist ja auch nicht meins», kommentiert sie. Aber: «Dass es Drohungen gegen Leib und Leben gibt deswegen, ist total daneben», doppelt sie nach.
Teil vom Sexualunterricht
Ein bisschen anders sieht es Ueli Maier. «Dürfen wir zulassen, dass Menschen unser Leben durch Drohungen bestimmen? Nein!», meint er zur Debatte. Gleicher Meinung ist Hans Ulrich Hofstetter. Er meint: «Wenn Sexualunterricht zum Schulplan gehört, ist der Genderunterricht ein Teil davon. Das kann man gut oder schlecht finden. Aber die Art und Weise, wie dieser Unterricht brachial, vollkommen undemokratisch verhindert wurde, ist buchstäblich unter aller Sau.»
Denn was viele Leserinnen und Leser noch mehr ärgert, abgesehen von der Debatte, ob es einen Gender-Tag braucht oder nicht, ist die Art und Weise, wie auf diesem Tag aufmerksam gemacht wurde. Denn der SVP-Nationalrat Andreas Glarner (60) war vom Gender-Tag überhaupt nicht begeistert. Er forderte auf Twitter die Entlassung der Schulleitung. Und auch er wird in der Kommentarspalte nicht verschont: «Unabhängig der politischen Einstellung: Glarner hat keinen Anstand und beweist es immer und immer wieder», schreibt Leser Kenny Lips. Und auch Chris Hoss ist kein Glarner-Fan. «Finde es eine absolute Frechheit, was da Glarner und seine Kumpanen veranstalten», meint er.