«Ich stelle hobbymässig Möbel aus alten Ölfässern her für Autogaragen, Firmen, Hobbyräume oder auch als Geschenk. Vor einigen Jahren habe ich in Deutschland an einer Automesse einen Tisch gesehen, der aus einem Ölfass gemacht wurde. Da ich gelernter Polymechaniker und Schlosser bin, habe ich mir vorgenommen, für mein Wohnzimmer auch so etwas zu bauen. Im Oktober 2018 ist dann mein erstes Werk entstanden. Nachdem ich es fotografiert und ins Internet gestellt hatte, sind erste Bestellungen hereingekommen.
Inzwischen baue ich Loungesitze, -sofas, Stehbars, Barhocker und Tische. Jeden Freitag geht es für mich an die Arbeit. In der Woche baue ich zwischen fünf und 20 Möbel zusammen. Insgesamt habe ich schon rund 1300 Fässer zersägt. Mein Arbeitgeber stellt mir die Ölfässer zur Verfügung, die ich für ein kleines Trinkgeld bekomme. Daher ist meine Arbeit praktisch Recycling, denn die Ölfässer würden sonst sowieso auf dem Schrottplatz landen.
Als Erstes muss ich die Fässer immer mit dem Hochdruckreiniger auswaschen und alle Etiketten wegnehmen. Die Fässer werden dann in meinem Bastelraum von Hand zugeschnitten. Nach dem Entgraten, Schleifen, Bohren und Putzen kommen die Fässer zum Autolackierer im Dorf. Die Sitzplätze werden beim Sattler bezogen, und anschliessend kann ich alles zusammenbauen. Gewünschte Firmenlogos mache ich meistens selbst. Die werden mit meinem Plotter gefertigt und dann auf die lackierten Fässer geklebt.
An meinem Hobby gefällt mir die Kreativität am besten. Ich habe immer wieder neue Ideen. Besonders schön finde ich es, wenn die Leute ihre Bestellung abholen, mit grossen Augen dastehen, und sagen: ‹Wow, das sieht ja noch besser aus als auf den Fotos!› Wer weiss, vielleicht kann ich mein Hobby ja irgendwann zum Beruf machen!»
In unserer Serie «Wir sind Blick» stellen wir dir jeden Samstag eine spannende Persönlichkeit aus der Blick-Community vor. Wir sind überzeugt, dass jede Leserin und jeder Leser eine interessante Geschichte zu erzählen hat.
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