22 Biker der Hells Angels, Broncos und Bandidos standen heute in Bern vor Gericht. Sie waren im Mai 2019 in einen Streit verwickelt, bei dem mehrere Personen verletzt wurden. Es kam sogar zu Schüssen.
Die Staatsanwaltschaft wird jedem einzelnen nachweisen müssen, am Raufhandel beteiligt gewesen zu sein. Zwei Beschuldigte sind zudem der versuchten vorsätzlichen Tötung angeklagt. Der Monster-Prozess ist auf einen ganzen Monat angesetzt.
Nichts mit dem Grundgedanken zu tun
Was sagen die Leserinnen und Leser zu diesem Revierkampf? Peter Aufdermauer findet klare Worte: «Das Machtgehabe dieser Typen ist schon erschreckend. Ich denke, jeder einzeln ist kein Problem, aber wenn sie dann in einer Gruppe erscheinen, dann glauben sie, die Welt zu beherrschen.» Für ihn ähneln solche Gruppierungen fast schon einem Kindergarten.
Auch Hansruedi Mathys hat für solche Banden nur wenig Verständnis. Für ihn handelt es sich eher um «noch nicht erwachsene, pubertierenden Menschen». Besonders ärgert ihn: «Wir Normalos bezahlen diese Auftritte mit den Steuern.»
Leser Pit Heussi hat allerdings einen ganz anderen Ansatz, warum er die Hells Angels in ihrer heutigen Form nicht wirklich ernst nimmt. «Was heute abgeht, mit Strukturen, Hierarchien und Pseudo-Regeln ist definitiv nicht das, was der ursprüngliche Grundgedanke war.»
«Alles nette Typen»
Doch gibt es in der Blick-Community auch Zuspruch für Banden? Ja, und zwar ganz viel! Leser Robert Camathias kennt gar einige Mitglieder persönlich. «Sind alles nette Typen, sie wollen nur in Ruhe gelassen werden», meint er. Auch in örtlichen Umfeld sind ihm keine Probleme mit den Bandenmitgliedern bekannt.
Hans Ulrich Georg Pfister findet für den Rockerklub ebenfalls Sympathie. «Mir sind die Hells lieber als irgendwelche andere Gruppierungen», schreibt er. Dem doppelt Lucio Safnanno gleich nach. «Sind alles coole Jungs. Ein wenig wie Vikings mit Peter Fonda auf dem Film Easy Rider gemixt», kommentiert er. Er gehe ab und zu in ihren Kubhäusern ein Bier trinken.