Auf einen Blick
- Markus und Claudia lernten sich über Tinder kennen
- Ihre Beziehung begann bereits vor ihrem ersten Treffen
- Nach fünf Monaten trafen sich die beiden das erste mal in Los Angeles
Markus (66) und Claudia (58) teilen eine besondere Liebesgeschichte, die auf moderne Weise begann: Sie lernten sich über Tinder kennen. Markus hatte die Plattform eigentlich schon aufgegeben, da seine bisherigen Dates erfolglos blieben. Doch dann entdeckte er Claudias Profil. «Ich habe sie direkt super gefunden und habe ihr das auch so kommuniziert», erinnert er sich zurück.
Kurz darauf folgte das Match. Claudias Profil zeigte, dass sie gern reist. «Als ich ihr schrieb, dass ich eigentlich gar kein grosser Reisefan bin, herrschte plötzlich Funkstille», erzählt Markus lachend. Doch er gab nicht auf und schrieb ihr erneut – diesmal erwähnte er, dass er bald seine Tochter in Amerika besuchen würde. «Das zeigte mir, dass er für Reisen ja doch offen ist», ergänzt Claudia schmunzelnd, und gab ihm dann eine zweite Chance. Es stellte sich heraus, dass auch sie in ein paar Tagen verreist – allerdings nicht nur für einen Kurztrip. Claudia wollte fünf Monate lang in die Südsee, nach Australien und Neuseeland reisen. Doch zunächst behielt sie diese Pläne für sich.
Verliebtheit auf Distanz
Durch die Reisepläne musste ein physisches Date erstmal warten. Doch das Kennenlernen funktionierte trotz der Distanz erstaunlich gut. «Wir lernten uns über Videochats immer besser kennen», erzählt Markus. Ein liebevolles Ritual entstand: Morgens und abends sprachen sie miteinander und schufen so eine Nähe, die die Entfernung fast vergessen liess.
Nur zwei Monate nach ihrem Match wurden die beiden ein Paar – obwohl Claudia zu dieser Zeit noch in Neuseeland war. «An Weihnachten schlug sie mir eine Fernbeziehung vor», erinnert sich Markus. Ohne zu zögern, stimmte er zu. «Ich verschwieg ihm allerdings immer noch, dass ich erst im März zurückkomme, um ihn nicht zu schocken», erzählt Claudia.
An Silvester stiessen sie per Videochat mit Champagner an, und am Valentinstag überraschte Markus Claudia mit einem Anruf in ihrem Hotel, um ein Geschenk für sie vorzubereiten. «Vieles liess sich kreativ lösen», sagt Markus lächelnd. Claudia verriet erst nach und nach, dass sie länger unterwegs sein würde. Ende März endete ihre Reise in Los Angeles, wo sie Markus zum ersten Mal persönlich traf – er hatte den Mut, zwölf Stunden zu fliegen, um bei ihr zu sein.
Ein neues Kapitel zu zweit
«Als ich ihn am Flughafen abholte, war ich zunächst skeptisch. Man muss sich an den echten Anblick gewöhnen und fängt wieder bei null an», schildert Claudia. Eine Woche teilten sie ein Hotelzimmer, bevor sie gemeinsam nach Europa zurückkehrten. «Rückblickend war das ziemlich mutig – wir hatten kaum Privatsphäre», gesteht Markus. Dabei blieben auch Diskussionen nicht aus. «Es gab sogar Momente, in denen ich nach Hause fliegen wollte», erinnert sich Markus. Grund dafür war Claudias selbstbewusste Art, die ihn zunächst etwas verunsicherte. Mittlerweile hat er sich jedoch daran gewöhnt und sie meisterten alle Herausforderungen gemeinsam.
Zurück in der Schweiz verbrachten die beiden immer mehr Zeit miteinander und vertieften ihre Beziehung. Zwischen ihnen funktionierte es so gut, dass sie sich nach nur sechs Monaten verlobten. «Das blosse Commitment war mir nicht genug. Also haben wir es mit einem sichtbaren Zeichen unserer Verbundenheit verstärkt», erläutert Markus.
Eine Hochzeit ist jedoch vorerst nicht geplant. «Schon die Verlobung war mutig. Da müssen wir realistisch bleiben», sagt Claudia lachend. Erst einmal geht es für die beiden für zwei Monate nach Australien – und das, obwohl Markus kein Weltenbummler ist. «Sie bietet mir grosse Chancen, und ich lasse mich darauf ein», erklärt Markus seine neue Seite. «Es ist schön, dass sich Markus auf meine Reisen einlässt. Dafür schätze und liebe ich ihn sehr», fügt Claudia schmunzelnd hinzu.