«Uns wird Geld abgeknöpft, wo es nur geht»
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Umwelt:Nationalrat tritt auf CO2-Gesetz ein

Leserkommentare zur Flugticketabgabe
«Uns wird Geld abgeknöpft, wo es nur geht»

Der Nationalrat hat eine Lenkungsabgabe auf Flugtickets beschlossen. Künftig sollen Schweizer bis zu 120 Franken draufzahlen, wenn sie in die Ferien fliegen. Ein Teil der BLICK-Community fühlt sich abgezockt.
Publiziert: 10.06.2020 um 17:05 Uhr
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Aktualisiert: 09.03.2021 um 19:59 Uhr
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Bis 2024 wird das Benzin zehn Rappen teurer, ein Jahr später sind es dann zwölf Rappen.
Foto: Thomas Meier
Community-Team

Im Rahmen des CO2-Gesetzes hat die grosse Kammer festgelegt, dass es künftig eine Lenkungsabgabe auf Tickets von Fluggesellschaften geben soll. Diese wird mindestens 30 und höchstens 120 Franken betragen – je nach Flugdistanz und Klasse.

Wer häufig um die Welt jettet, wird zur Kasse gebeten. Personen, die wenig bis gar nicht fliegen, sollen hingegen von der Abgabe profitieren. Laut dem Nationalrat wird nämlich ein Teil der zusätzlichen Einnahmen an die Bevölkerung zurückfliessen. Trotzdem sorgt der Beschluss innerhalb der BLICK-Community für Unmut.

«Es geht darum, mit dem Klima Geld zu machen»

«Uns wird das Geld abgeknöpft, wo es nur geht», schreibt etwa Leserin Lili Milic. «Die Unternehmen bekommen Kredite und was erhalten wir? Höhere Steuern – danke!» Auch Markus Trummer vermutet hinter dem Beschluss Profitgier: «Denen geht es mehr darum, mit dem Klima Geld zu machen, als das Klima zu retten.»

Viele Leser fürchten um ihre Ferien, vor allem diejenigen, die mit Kindern verreisen: «Ein Langstreckenflug – lange erspart – kostet für eine vierköpfige Familie dann rund 500 Franken mehr», rechnet Marcel Meuler vor. «Unverständlich, wie unsere Politik am Volk vorbei arbeitet.» Dass das Geld tatsächlich zurück in die Bevölkerung fliesst, zweifeln viele Kommentarschreiber an.

«Sieht für mich nach einem Eigentor aus»

Leser Oliver Meier vermutet, die Ticketabgabe könnte zum Bumerang für Fluggesellschaften werden: «Die Swiss kann es sich nicht leisten, diese Abgabe dem Endkunden weiter zu verrechnen, weil sie dann im Markt nicht mehr bestehen kann», spekuliert er. Dies hätte zur Folge, dass die Margen sinken und die Swiss noch länger braucht, um die Notkredite an den Bund zurück zu bezahlen. «Das sieht für mich nach einem Eigentor aus.»

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Sollte die Abgabe tatsächlich auf den Kunden abgewälzt werden, wollen zahlreiche Leser den Flughafen Zürich boykottieren. «Mein neuer Abflugort wird Mailand sein», kündigt Daniel Wiederkehr an. «Wenn das kommt, fliege ich nicht mehr ab Zürich», schreibt auch Peter Zimmermann. Andere wollen künftig nach München ausweichen. Wie Ulrich Forster festhält, gibt es jedoch bereits in allen umliegenden Ländern eine Ticketabgabe.

«Das war längst überfällig»

Trotz viel Unmut gibt es in der Kommentarspalte auch positive Stimmen. «Endlich mal etwas für die Umwelt», schreibt Herbert Kessler und prangert den «Mobilitätswahn der Welt» an. Harald Affentranger findet sogar, 120 Franken seien noch zu wenig. Einige bedanken sich beim Nationalrat für den Beschluss: «Das war längst überfällig», schreibt Sofia Baum. «Schön, dass es voran geht.»

Selbst diejenigen, die wegen der Ticketabgabe draufzahlen werden, sind teilweise einverstanden: «Ich bin selber Vielflieger und finde das super», schreibt Peter Habermacher. «Dann wird fliegen teurer und es gibt weniger Billigflüge.» Ins gleiche Horn stösst Nina Kaase: «Solange das Fliegen billiger ist als im Zug zu reisen, läuft etwas falsch.»

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