Auf einen Blick
- SRF stellt «G&G» im Sommer 2025 ein, um Sendeplätze ab 19 Uhr zu stärken
- Leser zeigen sich gespalten: Einige begrüssen die Entscheidung, andere bedauern den Verlust
- Etwa 20 Vollzeitstellen fallen weg, jährlich sollen rund zwei Millionen Franken eingespart werden
Die Sendung «G&G» wird nach 20 Jahren im Sommer 2025 eingestellt. Die Entscheidung ist Teil einer Strategie, die Sendeplätze ab 19 Uhr zu stärken. Ab August setzt SRF zwischen 18 und 19 Uhr verstärkt auf eingekaufte Unterhaltungsformate, ergänzt durch einen moderierten Newsflash und «Mini Chuchi, dini Chuchi». Dadurch sollen jährlich rund zwei Millionen Franken eingespart werden.
Die Umstrukturierung hat jedoch personelle Auswirkungen: In Redaktion und Produktion fallen etwa 20 Vollzeitstellen weg. Für die betroffenen Mitarbeitenden greift der Sozialplan der SRG. Paola Biason, Redaktionsleiterin von «G&G», äussert ihre Trauer: «Die Absetzung unserer Sendung ist ein überaus schmerzlicher Verlust – für unser engagiertes Team, für die Schweizer Kulturszene, den Gesellschaftsjournalismus und vor allem für unser Publikum.»
Leser zeigen sich zwiegespalten
In der Kommentarspalte löst die Nachricht unterschiedliche Reaktionen aus. Leser Rolf Gottfried Coco zeigt wenig Bedauern. «Ein guter Anfang. Zwanzig Jahre sind genug, denn das SRF muss sparen. Bei Meteo hätte es ebenfalls noch Sparmöglichkeiten, indem die Beitragsdauer gekürzt wird!», schreibt er. Curdin Pünchera unterstützt die Massnahme ebenfalls: «Gut so, das ist eine Sendung für private Sender - RTL, Servus TV und dergleichen, aber nicht für ein staatliches!»
Leser Marcos Garcia geht noch weiter: «Ein Schritt in die richtige Richtung, aber eben nur einer. Zwei Millionen Einsparungen – das spürt der Zwangsgebührenzahler nicht. Es muss noch mehr weg, viel mehr. Die Halbierungs-Initiative ist nur ein erster Schritt, danach muss das Staatsfernsehen radikal umgebaut und neu gedacht werden.» Und User Oliver Koji rundet mit einer provokanten Bemerkung ab: «Wieso nicht gleich SRF einstellen? Bald wird es sowieso keine einzige Sendung mehr zum Schauen geben!»
«Ein Kahlschlag auf Kosten der Medienvielfalt!»
Während viele Leserinnen und Leser die Sparmassnahme als längst überfällig betrachten, bedauern andere den Verlust der Sendung. Leserin Jolanda Sarbach gehört zu den Kritikerinnen der Entscheidung. Für sie ist klar: «Es gäbe andere Sendungen, die man einstellen könnte.»
Leser Sven Pfenniger sieht dies ähnlich: «Was für ein Fehlentscheid! Das Team von ‹G&G› hat einen herausragenden Job gemacht und den Wandel von einem reinen People-Magazin zu einem vielseitigen Gesellschaftsmagazin mit Bravour gemeistert», schreibt er. Dass mit dieser Streichung zwei Millionen Franken jährlich eingespart werden, bezeichnet er als lächerlich. «Eine Summe, die im Gesamtbudget der SRG an anderer Stelle hätte kompensiert werden können. Da es in der Schweiz keinen einzigen starken Privatsender gibt, der in diese Lücke springen könnte, stirbt mit G&G ein ganzes Genre. Das ist das Ergebnis des SRG-Bashings», doppelt er nach.
Auch Leser Thomas Oehler zeigt seine Empörung: «Ein Format zu streichen, das im Vergleich sehr kostengünstig war, nur um die Nörgler und Jammeris glücklich zu machen? Schwache Leistung der SRG. Beim Sport hätte man das 20ig-Fache einsparen können. Ans ‹G&G›-Team: Habt vielen Dank für die 20 Jahre, in denen zugegebenermassen Seichtes und intellektuell nicht allzu Anspruchsvolles den Alltag wenigstens ein wenig aufgelockert hatten. Es kommt gut!»