Hafenkran-Max (77) aus Wangen SZ
«Ich habe über 1000 Stunden für meinen Hafenkran gebraucht»

In unserer Rubrik «Wir sind Blick» stellen wir dir jede Woche spannende Menschen aus der Community vor. Diese Woche ist Leser Max Schilling dran. Oder wie er sich nennt: Hafenkran-Max.
Publiziert: 28.10.2023 um 12:46 Uhr
Max Schilling (77) hat den Zürcher Hafenkran nachgebaut. Das rund 2,5 Meter hohe Kunstwerk steht bei ihm zu Hause.
Foto: zVg

Als Kind wollte ich eigentlich immer gerne Matrose werden. Mein grosser Traum war es, eines Tages zur See zu fahren. Für meine Eltern war das aber ein absolutes No-go. Sie wollten, dass ich einen «richtigen» Beruf erlerne. Also wurde ich Werkzeugmacher. Aber die Verbundenheit und Faszination zu Schiffen, Hafenkränen und alles rund um die Schifffahrt blieb mir. Ich habe immer unglaublich gerne Hafenkräne fotografiert. Und plötzlich stand in der Stadt Zürich ein Hafenkran, gleich bei der Limmat! Ich war hin und weg.

Das Kunstwerk wurde im April 2014 aufgebaut und ab Januar 2015 demontiert. In diesen neun Monaten hatte ich den Kran schon unzählige Male besucht, fotografiert, ja sogar nachgezeichnet! Beim Abbruch bekam ich von der Stadt die obersten sechs Meter des Auslegers geschenkt. Die stehen jetzt bei mir vor dem Haus. Das war mir aber nicht genug – ich wollte meinen eigenen Hafenkran bei mir zu Hause haben. Also habe ich vor zwei Jahren den Kunstkran 43 im Massstab 1:17 nachgebaut. Das Modell ist 2,5 Meter hoch und steht in meinem Wohnzimmer. Dafür habe ich mehr als 1000 Stunden gebraucht, aber das Ergebnis ist wunderbar. So ein Hafenkran ist nun mal eine richtig schöne Lady, wie ich sie gerne nenne. Wenn ich eines Tages nicht mehr da bin, will ich mein Modell der Stadt Zürich schenken. Es wäre ja tragisch, wenn ein solch schönes Andenken einfach wieder verschwindet.

Meine Besessenheit zu Hafenkränen trieb mich schon ins Ausland. Ich war selbstverständlich schon in Rostock und durfte in der Hafenstadt Hamburg in einem richtigen Hafenkran übernachten! Dieses Erlebnis reiht sich an viele schöne Erinnerungen und Erlebnisse mit Hafenkränen weltweit. Meine Liebe für Hafenkräne zeigt sich auch in meinem Namen: Schon lange nennt man mich Hafenkran-Max.

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In unserer Serie «Wir sind Blick» stellen wir dir jeden Samstag eine spannende Persönlichkeit aus der Blick-Community vor. Wir sind überzeugt, dass jede Leserin und jeder Leser eine interessante Geschichte zu erzählen hat.

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