Selten haben mehr BLICK-Leser über eine Nachricht aus der Skiwelt diskutiert als über das Zeitmess-Chaos von Crans-Montana!
Zur Erinnerung: Drei Tage nach der Frauen-Abfahrt ordnet die FIS das Klassement neu – zum zweiten Mal. Lara Gut-Behrami und Joana Hählen fallen dabei vom Podest, Corinne Suter wird Dritte. Der Grund: Offenbar war die Lichtschranke zu hoch eingestellt, und bei der manuellen Berechnung der manuellen Zeiten für vier Betroffene, auch bei der Fahrt von Priska Nufer streikte die Technik, wurde die Toleranz von 0,13 Sekunden abgezogen statt addiert.
Fazit der Leser gespalten
Über 31'000 User haben bei der BLICK-Abstimmung bereits mitgemacht, in der gefragt wurde, ob der Internationale Skiverband (FIS) richtig reagiert hat (Stand: Mittwoch 12 Uhr). Das Resultat: 52 Prozent finden, dass das Rennen hätte annulliert und wiederholt werden müssen, für einen Viertel ist das Chaos nun nur noch grösser, und nur 25 Prozent der Leserinnen und Leser unterstützen den Entscheid der FIS.
In der Kommentarspalte zeigt sich ein anderes Bild: Der Grundtenor ist eher auf Seiten der FIS. Arthur Zwahlen beispielsweise schreibt: «Man muss bedenken, dass es bei allen korrekt funktioniert hat, nur bei vier Schweizerinnen nicht. Das Rennen zu annullieren, wäre unfair für alle anderen Fahrerinnen. Somit ist die gewählte Lösung nicht schön, aber die bestmögliche.»
Freuen über den Entscheid der FIS können sich unsere Nachbarn aus dem Osten, da mit Nicole Schmidhofer eine Österreicherin auf Rang zwei liegt. Auch darüber wird heftig debattiert. Christian Macho aus Langenlois (Ö) hat grosse Hochachtung vor der FIS: «Es zeigt von Grösse, einen Fehler zuzugeben und zu korrigieren! Es wurde nun im Sinne der Sportlerinnen und des Skirennsports gehandelt! Vielen Dank dafür!»
Marc Caduff entgegnet sarkastisch: «Ist natürlich schön, wie man alles für die Österreicher hinbiegt. Somit ist der Weg frei für den Gewinn der Abfahrtskugel für Schmidhofer.»
«FIS macht die Schweiz lächerlich»
Leser Marsellus Gerber geht mit der FIS hart ins Gericht: «Ganz ehrlich, die FIS macht die Schweiz mit solchen Sachen einfach nur lächerlich! Wir sind auf der ganzen Welt bekannt für unsere Uhren und sind nicht einmal imstande, eine Zeitmessung richtig durchzuführen.»
Michel Gasser kritisiert vor allem den Fehler beim Berechnen der Zeiten: «Das Problem mit der elektronischen Zeitmessung ist das eine. Der darauf folgende unglaubliche Rechenfehler bei den betroffenen Rennfahrerinnen ist aber noch viel peinlicher!»
Mitleid mit Hählen
Besonders bitter triffts Joana Hählen. Die 27-Jährige hätte den ersten Weltcup-Podestplatz ihrer Karriere gefeiert. Nun ist sie Vierte, und die Enttäuschung riesig. In einem Communiqué von Swiss-Ski lässt sie ausrichten: «Mir fehlen die Worte. Ich bin sehr enttäuscht, wie die ganze Sache gelaufen ist.»
Die BLICK-Leser zeigen dafür viel Verständnis. Thomas Zürcher schreibt: «Ich kann mir gut vorstellen, wie es im Inneren von Hählen jetzt aussieht, und ich fühle mit ihr. Sicherlich wird sie das noch lange beschäftigten. Sie muss jetzt aber versuchen, das Geschehene so schnell wie möglich zu verarbeiten, um sich auf die nächsten Rennen fokussieren zu können.» Wohlwollende Worte schreibt auch Pascal Brunner aus Plaffeien: «Kopf hoch und beim nächsten Rennen wieder Vollgas!»
Die neue Rangliste
1. Sofia Goggia (ITA) 1:29.77
2. Nicole Schmidhofer (AUT) + 0.52
3. Corinne Suter (SUI) + 0.59
4. Joana Hählen + 0.61
5. Stephanie Venier + 0.68
6. Lara Gut-Behrami + 0.71
9. Jasmine Flury + 0.97
15. Priska Nufer + 1.50
Die alte Rangliste
1. Sofia Goggia 1:29.77
2. Joana Hählen +0.36
3. Lara Gut-Behrami +0.45
4. Nicole Schmidhofer +0.52
5. Corinne Suter +0.59
6. Stephanie Venier +0.68
7. Jasmine Flury +0.71
8. Federica Brignone +0.78
9. Nadia Fanchini +0.83
10. Romane Miradoli 1.04