Die Leser zur Reise der Klimaaktivisten
«Doppelmoral ist, wenn man das Klima schützen will und trotzdem fliegt»

Zwei deutsche Klimaaktivisten blockierten letztes Jahr eine Strasse in Stuttgart. Statt beim Gerichtstermin aufzutauchen, reisten die beiden lieber nach Asien. Was meint die Community zu dieser Aktion?
Publiziert: 01.02.2023 um 16:03 Uhr
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Aktualisiert: 01.02.2023 um 16:38 Uhr
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Wer spart hier Öl? Klima-Aktivistenpaar Luisa S. (22) und Yannick S. (24) letzten September in Stuttgart (D).
Foto: Lichtgut

Ein Klimaaktivisten-Paar sorgt momentan für viel Wirbel. Letztes Jahr blockierten sie eine Strasse in Stuttgart, um für den Klimaschutz zu demonstrieren. Für die Aktion mussten die beiden vor Gericht, doch sie schwänzten den Termin. Der Grund: das Paar war in den Ferien.

Für viele Blick-Leser ist es unverständlich, dass man für das Klima demonstriert – und dann trotzdem um die halbe Welt in die Ferien jettet. User Ernst Keller ist einer davon: «Also darf man als Klimaaktivist die Leute nötigen und den Moralapostel spielen, aber als Privatperson in der Welt herumreisen? Immerhin weiss der Staat so, dass die beiden Geld haben und kann sie somit mit einer hohen Busse belegen.»

Wenig Verständnis in der Community

Leserin Salomé Tanner aus Magglingen sieht dies ähnlich. «Doppelmoral ist, wenn man das Klima schützen will und fliegt, Auto fährt, Fleisch und Milchprodukte isst! Wenn man sich auf den Boden klebt und dann nach Bali reist, ist das Verrat am Klima - ob man das nun privat macht, oder nicht. Echte Klimaschützer sind Menschen, die sich bewusst einschränken, ohne es medienwirksam mitzuteilen und via Instagram Geld zu verdienen!»

Auch Albert Anker kann die Aktion der Aktivisten nicht verstehen. «Das Beste, was diese beiden Aktivisten tun konnten. Damit nehmen sie dieser Bewegung noch den allerletzten Respekt - auch von wohlgesinnten Mitbürgern. Es zeigt auch, wie einseitig diese Menschen denken.»

Leser Heinz Sommer schreibt lächelnd: «Ich bin von jetzt an auch veganer Aktivist – das Fleisch esse ich als Privatperson.»

Diese Leser verstehen die Aufregung nicht

Neben den vielen Lesern, die gegen die Klimaaktivisten schiessen, gibt es auch ein paar Befürworter. «Kann die Aufregung nicht verstehen. Das Flugzeug wäre sowieso nach Bali geflogen», schreibt zum Beispiel Walter Fischer.

Auch Christian Peter findet positive Worte: «Der Verbrauch und CO₂-Ausstoss ist bei neueren Maschinen deutlich geringer. Der Airbus A350 ist eines der modernsten Flugzeuge unserer Zeit. Pro Passagier wurde der Verbrauch auf nur noch rund 2,5 Liter Kerosin pro 100 Kilometer Flugstrecke reduziert. Das sind rund 30 Prozent weniger gegenüber den Vorgängermodellen. Das wirkt sich sofort positiv auf die CO₂-Bilanz aus.»

Leser Libi Müller möchte mit der Aktion nicht gleich alle Klimaaktivisten in einen Topf werfen: «Ich behaupte jetzt mal, dass dieses Pärchen die Ausnahme ist. Ist nicht schönzureden. Aber deswegen gleich persönlich die Bestätigung dafür zu suchen, nichts zu ändern? Als ob man monatelang auf einen Ausrutscher der Aktivisten gewartet hat.»

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