Darum gehts
- Vivi Kunkler macht Heiratsantrag auf der Bühne
- Komiker Fabio Landert kritisiert den öffentlichen Antrag der Frau
- 53 Prozent der Blick-Umfrageteilnehmer befürworten gleichberechtigte Heiratsanträge
Die 31-jährige Energy-Moderatorin Vivi Kunkler sorgte am Freitagabend an der Energy Star Night für Aufsehen: Vor 13'000 Zuschauerinnen und Zuschauern kniete sie sich im Zürcher Hallenstadion vor ihren Moderations- und Lebenspartner Daniel Studer (49) und machte ihm einen Heiratsantrag. «Wenn du es nicht machst, muss ich halt», scherzte sie – und durchbrach damit die klassische Rollenverteilung, bei der normalerweise der Mann um die Hand der Frau anhält.
Gar nicht begeistert vom Kniefall zeigt sich der St. Galler Komiker Fabio Landert (35). In einem Tiktok-Video sagt er: «Hoffentlich wird das nie normal.» Kunkler tue ihm leid – es sei für ihn unvorstellbar, dass ein Mann zulasse, dass eine Frau den Antrag macht. «Ich finde das niederträchtig», so Landert. Und: Wenn ein Mann nicht selbst auf die Idee komme, einen Antrag zu machen, «dann weiss ich nicht, ob das der Richtige ist».
Leser feiern Kunklers mutigen Heiratsantrag
Auch in der Community sorgt der Heiratsantrag von Kunkler für Gesprächsstoff. Eine Blick-Abstimmung mit über 2200 abgegebenen Stimmen zeigt: Die Mehrheit sieht das gelassener als Landert. 52 Prozent finden, dass in einer gleichberechtigten Welt völlig egal sei, wer den Antrag macht. 30 Prozent halten hingegen daran fest, dass diese Aufgabe traditionell dem Mann zustehe. Und 18 Prozent winken ganz ab – sie stellen die Frage: Wer will denn heutzutage überhaupt noch heiraten?
Leser Beat Root kann die Aussagen des Komikers ganz und gar nicht nachvollziehen. «Was für ein Blödsinn. Als ob es eine Regel gäbe. Im Gegenteil, ich finde es schön, wenn mal eine Frau diesen Schritt wagt», kommentiert er. User Marco Weber sieht dies ähnlich. «Wenn man den Antrag von einem Mann braucht, ist das okay. Aber wenn jetzt halt eine Frau den Antrag macht und es für beide stimmt, passt das doch auch!»
Klaus Pauli ist zudem der Meinung, dass es genügend Traditionen gebe, die «völlig überbewertet oder heutzutage gar völlig sinnlos sind.» Er fragt sich: «Was kann daran so falsch sein, wenn eine Frau so empfindet und ihrem Mann einen Antrag machen will?»
Kritik an der grossen Bühne
Neben den positiven Reaktionen können nicht alle Leserinnen und Leser mit der umgekehrten Rollenverteilung etwas anfangen. Eine Leserin etwa schätzt die klassische Tradition und gibt Komiker Landert recht: «Der Heiratsantrag ist eine schöne, alte Tradition – und es ist genauso traditionell, dass dies eine Geste des Mannes ist.»
Was jedoch neben der Rollenverteilung mehr Kritik hervorruft, ist der Umstand, dass der Heiratsantrag auf einer Bühne stattfand. «Der springende Punkt ist weniger, wer wem den Antrag macht, sondern wie und wo das geschieht. Es gehört schon ein gehöriges Mass an effekthascherischem Geltungsdrang dazu, dafür gezielt die grosse öffentliche Bühne auszuwählen – damit es auch ja alle sehen sollen», schreibt Leser André Martin.
Auch Leserin Heidi Schmid sieht das kritisch und meint, dass ein Antrag vor so grossem Publikum unnötigen Druck erzeugt. «Warum muss das überhaupt so showmässig zelebriert werden? Warum können zwei Menschen einander nicht in Ruhe und Stille diese oft lebensverändernde Frage stellen?», fragt sie sich.