Bereits am frühen Donnerstagmorgen geht es los. Guggenmusiken und Fasnächtler ziehen durch die Strassen, musizieren und feiern. Die folgenden Tage sieht man überall bunt verkleidete Menschen, gute Laune und ganz viel Konfetti. Wir wollten von euch wissen, was ihr von der Fasnacht haltet? Seid ihr Vollblutfasnächtler, Zuschauer oder geht ihr der Fasnacht komplett aus dem Weg?
Rund 6500 Personen haben abgestimmt. Das Resultat ist ziemlich ausgeglichen. Etwas weniger als die Hälfte der Leserinnen und Leser können nichts mit der Fasnacht anfangen. Mehr als ein Drittel lebt und liebt die Zeit mit ganzem Herzen, und rund 16 Prozent nehmen zwar teil, aber lieber als Zuschauer als mitten im Getümmel.
Auch in der Kommentarspalte ist eine grosse Diskussion über Sinn und Unsinn der Fasnachtszeit ausgebrochen. Auch hier ist die Leserschaft gespalten: Die einen finden die Fasnacht toll und betrachten sie als Schweizer Kultur, die anderen sehen es nur noch als Anlass zum Betrinken.
«Es sollte Guggenlärm statt Guggenmusik heissen»
Viele BLICK-Leser sind der Ansicht, dass die Fasnacht nur als Gelegenheit genutzt wird, sich verkleidet volllaufen zu lassen. So schreibt Romano aus Biel BE, dass die Fasnacht «leider immer mehr zu einem Saufgelage verkommt». Auch Bernhard aus Etziken SO findet, dass «viele die Fasnacht zum Vollaufen missbrauchen» und er ihr deshalb aus dem Weg geht.
Für eine grosse Mehrzahl ist klar, dass dieses masslose Trinken nur wegen der Verkleidung und Masken stattfindet. Ernst aus Kreuzlingen TG schreibt dazu: «Es gibt Menschen, die sich leider nur hinter einer Maske ausleben und die Hemmungen fallen lassen können.»
Für einige Leser stellen aber im Gegenteil zum hohen Alkoholkonsum die Guggenmusiken den grössten Störfaktor dar. Jrene aus Münchenstein BL geht sogar so weit, dass sie schreibt: «Eigentlich sollte es nicht Guggenmusik heissen, sondern Guggenlärm.» Mauro aus Zürich kann auch nichts damit anfangen: «Ich finde es absolut schrecklich!»
«Hauptsache, es wird friedlich gefeiert»
Obwohl einige zwar nicht unbedingt Fans sind, stört sie die Fasnacht nicht. Werner aus Oberschan SG zum Beispiel ist überhaupt kein Fasnächtler und meint trotzdem: «Spielt es eine Rolle, woran die Leute Freude haben? Hauptsache, es wird friedlich gefeiert.» Auch der Zürcher Mauro sagt, dass er jedem die Fasnacht gönnt, der sie geniesst und vor allem viel Zeit dafür aufwendet.
Roger aus Kerns OW ist der Meinung, dass es auch bei anderen Grossanlässen wie Schwing- oder Turnfesten Exzesse gibt, die aber nicht kritisiert werden. Deshalb findet er es schade, dass «die Kreativität und Brauchtumspflege von Tausenden aktiven Fasnächtlern wegen der negativen Begleiterscheinungen herabgewürdigt werden».
«Kulturgut erster Güte»
Zum Thema Fasnacht gibt es viele positive Stimmen, auch wenn die Mehrheit negativ geprägt ist. Bruno aus Richterswil ZH bewundert den Aufwand der aktiven Fasnächtler: «Sagenhaft, wie viele Menschen sich während Wochen und Monaten in ihre Kostüme, Präsentationen, Masken und Wagen reinknien. Das ist Kulturgut erster Güte!»
René aus Rotkreuz ZG gefallen an der Fasnacht vor allem die Sujets und der «tolle Guggensound». Fadrina aus Winznau SO meint: «Ich finde die Fasnacht ein tolles Event, das ist die schönste 5. Jahreszeit.» Auch Martin aus Oberbipp BE findet, dass es «für die aktiven Mitglieder in Guggen und Zünften eine gute Sache ist», da sie so viel Zeit dafür aufwenden.
Gui aus Porto Seguro schreibt: «Die Fasnacht ist ein Stück Regional Kultur. Für mich ist das wie beim Essen. Jeder wie er möchte. Niemand muss aber alle können. Also lasst den Leuten doch den Spass. Viel Vergnügen.» Den Abschluss macht Romy aus Stein AG. Sie findet die Fasnacht schön, fantasiereich, humorvoll und schreibt: «Es schadet uns Schweizern nicht, auch mal etwas lebhafter und ausgelassener zu sein als sonst.»