Das meint die Community zur Suche des neuen SBB-Chefs
«Sind französisch-sprechende Schweizer zweitrangig?»

Die Community ist gespalten. Nach den Aussagen von Headhunter Werner Raschle im BLICK, dass Französisch für den CEO der SBB nicht zwingend sei, streiten die Leserinnen und Leser, ob Französisch wirklich noch wichtig ist oder ob Englisch auch ausreichen würde.
Publiziert: 11.09.2019 um 17:50 Uhr
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Headhunter Werner Raschle sagt, dass Französisch-Kenntnisse keine Voraussetzung für den Posten des neuen Chefs der SBB ist.
Foto: zVg
Community-Team

Nach dem überraschenden Rücktritt von SBB-CEO Andreas Meyer, kursierten so einige Gerüchte und Geschichten, aber auch Wünsche für die Zukunft. So äusserte sich unter anderem auch Werner Raschle, ein erfahrener Headhunter, zu diesem Thema.

Im Interview mit BLICK erwähnte er, dass ein CEO der SBB nicht unbedingt Französisch beherrschen müsse. Er halte neben Deutsch, «Englisch-Kenntnisse für zwingend», Französisch indes aber nicht. Denn gute Kenntnisse in einer zweiten oder dritten Landessprache würden rund 75 Prozent aller potenzieller Kandidaten ausschliessen. 

«SBB-Angestellte müssen, der Chef aber nicht?»

Was meint die Schweiz über die Aussage, eine Landessprache für den Chef der SBB CFF FFS genüge? Jacques Pilet, Westschweizer Journalist, nennt es in einem BLICK-Kommentar «eine Verachtung der mehrsprachigen Schweiz». Und Marco Solari, Präsident des Filmfestivals Locarno, findet, dass ein CEO, der die Kundenwünsche der vielen nicht deutschsprachigen Schweizerinnen und Schweizer nicht kennt, ein falscher Chef ist. 

Das Fazit in einer BLICK-Umfrage ist ähnlich: 55 Prozent der Community ist der Ansicht, dass der SBB-Chef Französisch beherrschen muss. In den Kommentarspalten wurde die Thematik noch weiter heiss diskutiert. Leserin Andrea aus Luzern schreibt empört: «Es kann nicht sein, dass die SBB-Angestellten mindestens eine zweite Landessprache Level B1 können müssen, der höchste Chef aber nicht.»

Der gleichen Meinung ist auch Urs aus Unterengstringen ZH. Er schreibt: «In einem so grossen Unternehmen und in einer solchen Schlüsselposition muss man alle drei Amtssprachen beherrschen können.»

Gar von einer Diskriminierung von Minderheiten ist die Rede. «Egal ob die Welsch-Schweiz, das Tessin oder die rätoromanischen Teile des Graubünden, wir sind nicht wichtig!» klagt Leserin Heidi. Auch Leser Peter aus Rheinfelden fragt sich deshalb: «Sind Französisch und Italienisch sprechende Schweizer wirklich zweitrangig, so dass sie auch von den Verantwortlichen des öffentlichen Verkehrs einfach ignoriert und vernachlässigt werden können?»

Gibt wichtigere Faktoren als die Sprache 

Nur neun Prozent der Leserinnen und Leser sind der gleichen Ansicht, wie Headhunter Raschle und finden, dass perfektes Englisch wichtiger ist, als eine andere Landessprache. Einer davon ist Andy aus Lachen: «Es gibt wichtigere Eigenschaften als Französisch, die Business-Sprache ist ohnehin Englisch.» 

Das sieht Markus aus Zürich gleich: «Französisch muss man wirklich nicht mehr können. Englisch und Deutsch reicht aus.» 

Die Option «Mir egal. Hauptsache er oder sie macht einen guten Job.» kreuzten rund 22 Prozent der teilnehmenden Community an. Der Meinung ist beispielsweise Peter aus Schmitten. Obwohl Englisch dem zukünftigen Chef sicher helfen würde, gibt es für ihn wichtigere Faktoren: «Die Person muss Menschen führen können - das ist mehr als die halbe Miete.»

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