Simonetta Sommaruga (62) tritt per Ende Jahr zurück. Dies hat Bundesrätin am Mittwochnachmittag an einer Medienkonferenz bekannt gegeben. Den Entscheid führt die SP-Politikerin auf persönliche Gründe zurück. Ihr Mann hatte vor zehn Tagen einen Schlaganfall erlitten. Um bei ihrem Mann zu sein, ist Sommaruga bereits vergangene Woche kurz ausgefallen.
Für beide sei der verschlechterte Gesundheitszustand ihres Ehemanns Ehemann Lukas Hartmann (78) ein Schock gewesen. «So ein Ereignis ist ein Einschnitt, der plötzlich und unerwartet kommt und der einen nachdenklich stimmt», erklärt Sommaruga. Sie könne nicht weitermachen wie bisher. «Das Amt der Bundesrätin erfordert vollen Einsatz. Ich will nach über zwölf Jahren in der Regierung die Schwerpunkte in meinem Leben bewusst anders setzen», sagt die Politikerin weiter.
«Habe Respekt vor diesem Entscheid»
Auch die Blick-Community hat mit so einer Meldung nicht gerechnet. Der grösste Teil der Kommentarschreiber hat Verständnis und Respekt vor der Entscheidung – obgleich einige Leserinnen und Leser politisch nicht auf der gleichen Linie wie die scheidende Bundesrätin sind. «Auch wenn ich mich lange politisch über Sommaruga genervt habe, habe ich grössten Respekt vor diesem Rücktritt, der so einen menschlichen Hintergrund hat», schreibt beispielsweise Leser Reto Schmidt.
Thomas Mäder schreibt: «Alles Gute für die Zukunft und hoffentlich kann sie mit ihrem Mann noch schöne gemeinsame Jahre verbringen. Dasselbe gilt sinngemäss auch für Ueli Maurer, der ebenfalls zurücktritt. Man sollte bei aller Härte, mit dem der politische Diskurs zuweilen geführt wird, auch daran denken, dass unsere Politiker Menschen mit einem Privatleben sind.» Einige Kommentierende bedanken sich auch bei der Bundesrätin. So zum Beispiel Leser Christian Wyss: «Danke, Simonetta, für deine Arbeit und deine Mühe, die Welt und dieses Land etwas besser zu machen. Ich wünsche dir und deinem Mann alles Gute.»
Wie jede Politikerin oder Politiker ist auch Sommaruga nicht bei allen Bürgern beliebt. Auch sie musste mit vielen unschönen Worten umgehen können. Dazu schreibt Heinz Stäubli: «Ich bewundere diese Frau, im Gegensatz zu ihren Gegnern. Sie konnte machen, was sie wollte, es war garantiert schon falsch, bevor sie etwas sagte. Zwölf Jahre hat sie diesen Hass und Neid über sich ergehen lassen. Das verdient Anerkennung.»
Den Abschluss macht Leser André Weingartner mit einem Blick in die Zukunft: «Eine humanistische, intellektuelle Politikerin tritt leider ab. Danke für alles. Hoffen wir, dass eine ähnlich charismatische Person nachfolgt!»