Bundesrat Alain Berset sorgt bereits in der vergangenen Zeit für einige Schlagzeilen.Was nun dazukommt: Im «NZZ am Sonntag» sagte er, dass er heute in gewissen Kreisen einen Kriegsrausch spürt. Viele Politiker sehen diese Aussage als problematisch an.
FDP-Präsident Thierry Burkart (47) ist einer davon. «Diese Aussage des Bundespräsidenten schockiert mich. Indem Alain Berset von ‹Kriegsrausch› spricht und nicht Russland meint, sondern die westlichen Staaten, rechtfertigt er den Angriff Russlands auf einen souveränen Staat», sagt er zum Vorfall.
Was meint die Community?
Auch in der Leserschaft sind einige Leser schockiert über die Aussage des Bundesrates. User Steve Salzmann schreibt folgendes: «Berset macht nichts anderes als die restliche Gesellschaft, er verunglimpft Andersdenkende und stellt diese an den Pranger. Er kann seine Meinung haben, aber die soll er zu Hause mit der Familie teilen, und nicht als öffentliche Person aussprechen! Geht gar nicht, somit ist er eigentlich untragbar als führender Politiker!»
Leser Beat Sigrist sieht dies ähnlich: «Sie haben sicher auch viel Gutes für die Schweiz geleistet, aber jetzt sind Sie auf den falschen Zug aufgesprungen, Herr Bundesrat. Als privater Schweizer Bürger dürfen Sie denken und sagen, was Sie möchten. Aber sicher nicht als gewählter Volksvertreter und Bundesrat.»
Viele Leser geben Berset recht
Neben den Kritikern gibt es aber auch viele Leserinnen und Leser, die Bersets Aussage befürworten. Dabei handelt es sich um die grössere Mehrheit. «Berset hat in dieser Sache völlig recht. Es darf nicht sein, dass man gezwungen wird zu schweigen, nur weil die Rüstungsindustrie etwas dagegen hat», schreibt Leser Markus Wenger.
User Roland Greter kann da zustimmen: Ich bin zwar kein Fan von Berset, aber hier wird ihm einmal mehr das Wort im Mund umgedreht. Berset ist weder ein Befürworter des Russen-Einmarsches, noch ein Freund von Putin. Dass Die Mitte und die FDP Waffen an die Ukraine liefern wollen und das Gefühl haben, das sei mit der Neutralität vereinbar, erstaunt selbst mich als Wähler dieser.»
Auch Leser Urs Mäser setzt sich für Berset ein: «Endlich mal ein Politiker, der sich traut, die Wahrheit zu sagen. Ihm deswegen pro Russland vorzuwerfen, ist erbärmlich. Der Angriff von Russland wird auch er verurteilen. Aber um dem Unsinn ein Ende zu bereiten, hat die Schweiz seine Neutralität leider schon verspielt.»
