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Das meint die BLICK-Community zur Organspende-Initiative
«Ich bin doch kein Ersatzteil-Lager»

Wer sich nicht ausdrücklich gegen die Organspende ausspricht, soll durch die Initiative Organspender werden. Wir haben bei der Community nach ihrer Meinung zum Thema gefragt. Die scheint besonders bei den Kritikern schier unendlich zu sein.
Publiziert: 13.03.2019 um 17:45 Uhr
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Aktualisiert: 22.03.2019 um 09:25 Uhr
60 Prozent der BLICK-Leser würden bei der Organspende-Initiative für Nein stimmen. Wir haben für Sie die Meinungen zusammengefasst.
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Community-Team

Wenn der Bürger nicht ausdrücklich Nein sagt, soll er Organspender werden. Die benötigten Unterschriften für ein Volksbegehren werden nächste Woche eingereicht, wie BLICK diese Woche berichtete. BLICK hat bei der Community nachgefragt, was sie heute bei der Organspende-Initiative abstimmen würden. 

Das Resultat: 58 Prozent würden jetzt Nein stimmen, 39 Prozent würden Ja stimmen und 5 Prozent sind sich momentan noch unschlüssig. Auffallend ist vor allem, wie verschieden die Argumente der Kritiker sind. 

«Ich will kein Organ bekommen und ich will auch keines spenden!»

Es scheint, als sei vor allem die Unsicherheit ein starkes Argument der Gegner. «Wer garantiert mir, dass ich wirklich tot bin?» schreibt ein Leser. Viele doppeln dieser Meinung nach. Denn manche halten den Hirntod nicht für einen richtigen Tod. «Wer steht nach einem Irrtum hin und übernimmt die Verantwortung?», fragt ein Leser. 

Andere Leser wünschen sich, als «Ganzes» zu sterben. «Ich bin doch kein Ersatzteillager!», schreibt John (75). «Ich will kein Organ bekommen und ich will auch keines spenden», meint ein anderer. Ausserdem wird der Sterbevorgang des Spenders stark kritisiert: «Ein friedvolles und behütetes Sterben im Beisein von Angehörigen oder Freunden, ist bei einer Organentnahme nicht möglich. Sterbebegleiter sind die Transplantationsmediziner», meint Leserin Myrtha (68). Auch sie würde bei der Initiative für Nein stimmen. 

Vielen Lesern gefällt ausserdem die Idee nicht, dass sie durch die Initiative «automatisch» zum Spender werden. «Wenn es per Gesetz geregelt wird, bin ich gegen eine Organspende. Das kann doch nicht sein, dass man automatisch Spender ist. Diese Abstimmung finde ich überflüssig. Gehts noch?», meint Sonja (43). Andere begründen ihre Nein-Stimme mit ganz anderen Argumenten, wie dieser Leser: «Ich befürchte, dass Ärzte bei genügend grossem Geldangebot zugunsten des potenziellen Empfängers entscheiden und potentielle Spender für tot erklären.»

«Bin selber glückliche Nierenempfängerin»

Eine spezielle Meinung hat ein unbekannter Leser. Grundsätzlich befürwortet er die Initiative, allerdings: «Diejenigen, die sich ausdrücklich gegen eine Organspende entscheiden, sollen auch keinen Anspruch auf ein Spender-Organ im Krankheitsfall haben!» 

Über die Organspende-Initiative freuen sich vor allem Leser, die bereits Erfahrung zum Thema gesammelt haben. «Ich kenne Menschen, die dank einer Transplantation heute ein normales Leben führen können», schreibt ein Leser. Einige haben das Wunder sogar schon am eigenen Leib erlebt: «Ich bin selber glückliche Nierenempfängerin», schreibt Leserin Iréne (55). Beide würden jetzt bei der Initiative Ja stimmen. 

«Was soll ich mit meinen Organen unter der Erde, wenn ich Leben retten könnte?»

Auch andere Leser freuen sich über die Initiative. Ein Leser meint: «Wenn ich tot bin, bin ich tot. Ausserdem würde damit dem illegalen, kaltblütigen, menschenverachtenden Organhandel einen Riegel vorgeschoben werden.» Dass die Organe eh nichts nützen, wenn man tot ist, löst bei vielen BLICK-Lesern eine Befürwortung der Initiative aus. Sie wollen damit Leben retten.

Das meint auch der 17-jährige Joshua: «Wer sich gegen eine Spende seiner Organe entscheidet, soll dies tun. Jedoch sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass man mit der Spende seiner Organe nach dem Tod, einer anderen Person das Leben rettet. Ich finde es tragisch, dass viele Leute sich dagegen wenden, denn nach dem Tod, braucht man seine Organe nicht mehr, ein Kranker ist jedoch darauf angewiesen.»

Lea (20) doppelt seiner Meinung gleich nach: «Was soll ich mit meinen Organen unter der Erde, wenn ich damit mehrere Leben retten könnte?»

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