Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg polarisiert. Einerseits ist sie die Ikone einer globalen Klimabewegung, andererseits die Zielscheibe heftiger Kritik. Nun hat sich auch Rolf Knie (70) zu ihren Gegnern gesellt. Der Kunstmaler stichelte mit einem sarkastisch geschriebenen Post auf Facebook gegen Thunberg. «Ein Pinsel für Greta Dummberg», so beginnt der Musical-Produzent sein Schreiben.
Auf Facebook findet sich Knie nun in einem Shitstorm wieder. Und auch hier auf Blick.ch glühten die Tastaturen der Kommentarschreiber. Die Meinungen könnten unterschiedlicher nicht sein.
«Rolf bricht Greta übers Knie»
Ganz viele Kommentare kritisieren den Rummel um Greta Thunberg. Leser Ruedi bedankt sich: «Merci, Herr Knie, für diese Zeilen. Dieser Hype ist unerträglich.» Auch andere Stimmen reihen sich hier ein. «Hut ab. Herr Knie hat mich zum Schmunzeln gebracht. Schön, dass Sie den Mut haben, so was offen auszusprechen», schreibt Matthias Etter. Auch Franz Weber pflichtet dem bei: «Bravo und Gratulation, Herr Knie. Würde hier einer sowas schreiben, würde es nicht veröffentlicht. Aber Sie sagen genau das, was auch ich von dieser Greta halte: Nichts.»
Oslander Villafaña findet zwar, dass die Klimasituation intelligente Lösungen braucht, aber: «Ich gebe Rolf Knie recht, indem ich das Schulschwänzen auch nicht gutheisse, im Gegenteil.» Das findet auch Tom Kienast. «Wir müssen sehr wohl übers Klima reden, aber nicht auf diese Art. So gesehen hat Herr Knie völlig recht» schreibt er.
Andere sind wiederum mit Knie einverstanden, finden die Sache aber nicht unbedingt gut. Dazu gehört auch Albert Eisenring: «Rolf bricht Greta übers Knie, was ihr leider noch mehr Aufmerksamkeit zuträgt, von der sie generell sowieso nichts verdient hat.»
«Andersdenkende muss man nicht als dumm betiteln»
Unterstützung erhält Rolf Knie auch von jenen, die seine Kunst nicht besonders mögen. «War noch nie ein Fan der Knie-Familie, aber wo er Recht hat, hat er Recht», meint etwa Markus Leuzinger. Dem pflichtet Ruedi Voser bei. Oliver Brunner ist etwas härter: «Er kann nicht malen, aber er hat gute Menschenkenntnisse.»
Allerdings gibt es auch Leserinnen und Leser, die keine Fans von Thunberg sind, aber die Art der Kritik unangebracht finden. Ein Leser findet: «Bin zwar kein Greta-Fan, aber der feine Herr Zirkuskünstler soll doch selber zuerst mal was leisten und nicht nur sein Leben lang den Pinsel schwingen.»
Hugo Stiglitz doppelt nach: «Man kann sie ja nicht mögen, sie stört ja auch viele Leute, die Angst haben, bald aus ihrer Komfortzone zu müssen (Schliesse mich da auch ein). Aber Andersdenkende muss man nicht als dumm betiteln.» So sieht es auch Martin Gebauer. Die Kritik an Greta Thunberg sei legitim, aber ein Kind auf Facebook als ‹Dummberg› zu bezeichnen, sei unterste Schublade.
Und Colin Norton ist inhaltlich mit jedem Wort einverstanden. «Aber ich finde es grundsätzlich falsch, wenn man Namen verunstaltet; in meinen Augen ein Fauxpas, der Rolf Knie nicht passieren dürfte», schreibt er.
Es entwickelten sich auch hitzige Schlagabtausche. «Wenn man sieht und hört, wie arrogant und frech sich diese Schulschwänzerin aufführt, muss ich sagen: Respekt, Sie haben absolut recht, Herr Knie!», schreibt Dänu Meier. Darauf konterte Liliane Gerber: «Nur weil eine 16-Jährige ‹frech› ist, darf man sich über sie lustig machen? Traurig, wenn einer daheim sitzt, nichts erreicht und dann über junge Menschen mit Idealen ätzt.»
«Mich nerven diese Greta-Berichte ebenfalls, jedoch muss man sie ja nicht gleich fertig machen», sagt Kurt Breitenstein. Das mag Harald Beutler gar nicht hören: «Das mit dem Hass ist ein typisches Reaktionsmuster für Leute, die wirklichen Diskussionen mit Meinungsaustausch aus dem Weg gehen wollen.»
«Ein Schuss ins Knie vom Knie»
Natürlich halten die Kommentatoren auch mit Kritik an Rolf Knie nicht hinter dem Berg. Urs Wiezel sagt es kurz und knapp: «Unter der Gürtellinie, Herr Knie.» «Nur noch peinlich», findet Theo Rist die Aussage von Knie.
Andere Knie-Kritiker gehen mit dem Künstler härter ins Gericht: «Nun, dass dieser drittklassige Sonntagsmaler wie ein Einfaltspinsel auf Greta reagiert, war ja zu erwarten«, meint Martin Hartmann. «Der Rolf Knie würde besser dabei bleiben, bunte Bildchen von Löwen und Zebras zu zeichnen», findet Enri Hess. Und auch Mike Müller schiesst scharf: «Wow, was für ein geniales ‹Kniesches Wortspiel›. Fast so genial wie Bilder, die wie von Geisterhand von einem Einfaltspinsel ausdruckslos auf die Leinwand geschmiert wurden.»
Ernst Rietmann kann die Kritik aus folgendem Grund nicht wirklich ernst nehmen: «Es ist ja schon sehr mutig, eine 16-Jährige als ‹Dummberg› zu bezeichnen, wenn man ihr mit Worten nicht begegnen kann.» Und für Schimu Trachsel ist die Kritik «einfach kläglich», es sei wohl «ein Schuss ins Knie vom Knie». «Herr Knie kann natürlich seine Hände schon in den Schoss legen. Seine gemalten Blumen gehen im Klimawandel nicht ein», meint Armin Büsch.
Markus Maag stellt die rhetorische Frage: «Ihre Bilder, lieber Herr Knie, werden uns ja schon retten vor der Umweltzerstörung, gäll?» Und er schickt einen Vorschlag hinterher: «Wie wärs mit einer Benefiz-Vernissage und den Erlös zum Beispiel für den Erhalt unserer Regenwälder spenden?»
Andreas Schmidt ist zwar auch nicht mit allen Äusserungen von Greta Thunberg einverstanden. Trotzdem findet er den Beitrag von Rolf Knie «despektierlich und unverschämt». Er fordert: «Herr Knie, entschuldigen Sie sich umgehend.»