«Unser Geschäft heisst ‹Huskywool›», erklärt Danilo Kalbermatter (52). «Wir verkaufen Garn aus Hundehaaren, genauer gesagt von Huskys.» Der Walliser war schon oft in Skandinavien und kam in Kontakt mit Huskys. «Ich fand es schade, dass die Haare, die die Huskys bei Jahreszeitenwechsel verloren, für nichts gebraucht wurden», erzählt er. Da kam ihm eine Idee: Wieso nicht Wolle daraus herstellen? Fabio Kalbermatter (24), sein Neffe, fand die Idee spannend und schloss sich dem Projekt ebenfalls an.
Die Beiden traten mit verschiedenen Huskyfarmen in Kontakt und baten sie, ihnen die übriggebliebenen Hundehaare zuzuschicken. Und dann begann das Experimentieren: Da Hundehaare alleine schwer zu Garn verarbeitet werden können, mischten sie Alpaka- oder Merinowolle dazu. Sie suchten eine Spinnerei, die ihnen dabei helfen konnte. Nach langem Suchen wurden sie in Frankreich fündig und so entwickelten sie das Garn.
«Wollen noch weitere Produkte entwickeln»
Die Endprodukte wie Mützen oder Stirnbänder werden in der Schweiz hergestellt. Sie werden auf speziellen, bis zu 120-jährigen Strickmaschinen gestrickt. «Das geschieht in der Kulturwerk-Stadt Sulz», fügt Danilo hinzu. Seit drei Jahren führen sie ein Geschäft mit dem aussergewöhnlichen Garn.
«Die Hundewolle beschäftigt uns aber nur Teilzeit», erzählen sie. Fabio arbeitet hauptberuflich als Mediamatiker, Danilo als Bergführer und in der Pharmaindustrie. Beide sind bei ihrem Nebenerwerb mit ganzer Seele dabei. «Als nächstes Ziel haben wir vor, mehr Mützen und Stirnbänder auf den Markt zu bringen», verrät Fabio. Inwiefern sich ihr Geschäft weiterentwickeln wird, ist noch offen, für Danilo steht jedenfalls fest: «Wir sind sehr motiviert, noch weitere Produkte zu entwickeln.»