Blick testet
Älplermagronen vegan kochen – geht das?

Die Soda-Community ist beim Essen traditionell. Älplermagronen sei das Gericht, das sie bei veganer Ernährung am meisten vermissen würde. Das hat unsere Umfrage gezeigt. Soda-Redaktorin Anne Grimshaw wagt daher den Versuch einer veganen Version.
Publiziert: 27.01.2022 um 16:10 Uhr
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Aktualisiert: 13.12.2022 um 17:45 Uhr
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So sehen sie klassisch aus, die Älplermagronen! Kriegen wir das auch vegan hin?
Foto: Shutterstock
Anne Grimshaw

Was würde die «Soda by Blick»-Community am meisten vermissen, wenn sie sich vegan ernähren würde? Spontan hätte ich «Kebab» und «Burger» als Antworten erwartet. Falsch gedacht! Am meisten wurden die guten alten Älplermagronen genannt.

Ich lebe gerade den ganzen Januar lang vegan, weil ich beim trendigen «Veganuary» mitmache. Aus diesem Grund werden die veganen Älpermagronen jetzt nachgekocht. Ziel: Es soll auch mir als Neu-Veganerin so gut schmecken, als wären es die Original-Älplermagronen. Dazu muss ich aber einige Zutaten durch vegane Alternativen ersetzen.

Originale ersetzen – aber durch was?

Der Veganismus liegt auch bei Migros und Coop im Trend, was sie exzessiv auf Plakaten bewerben. Vegane Ersatzprodukte finde ich für jedes tierische Produkt. Aber schmecken die Alternativen auch wie das Original? Ich habe meine Zweifel. Aber: Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Wir probieren es mit veganem Speck von Outlawz aus dem Coop, Alpro-Kochcreme als Rahmersatz (ebenfalls Coop) und Gondino-Käse aus dem Alnatura-Laden anstelle von Gruyère. Teigwaren ohne Ei finde ich problemlos in der Migros, denn alle M-Budget-Teigwaren sowie die blau verpackten Eigenmarkenteigwaren sind vegan. Für Coop-Kinder gilt das Gleiche: Pasta der Billiglinie Prix Garantie und blau verpackte Pasta sind immer vegan. Mein Portemonnaie macht Freudensprünge.

Worum gehts beim Veganuary?

Das Wort «Veganuary» setzt sich aus dem Wort Vegan und dem englischen Wort January, also Januar, zusammen. Dabei geht es um eine jährliche Herausforderung, die Veganismus fördert und aufklärt. Hier soll man versuchen, sich den ganzen Monat Januar vegan zu ernähren und dem veganen Lebensstil zu folgen.

Getty Images

Das Wort «Veganuary» setzt sich aus dem Wort Vegan und dem englischen Wort January, also Januar, zusammen. Dabei geht es um eine jährliche Herausforderung, die Veganismus fördert und aufklärt. Hier soll man versuchen, sich den ganzen Monat Januar vegan zu ernähren und dem veganen Lebensstil zu folgen.

Tierfrei hat seinen Preis

Jetzt, wo ich die Zutaten habe, gehts ans Kochen. Dafür habe ich mir Hilfe bei Rahel Scheidegger (26) geholt. Sie ist nicht nur eine alte Kollegin, sondern auch langjährige Veganerin und Ernährungsberaterin. Vor dem Kochen gibt sie mir den Tipp, auf Speisehefeflocken zu setzen. Wie viele andere Veganerinnen nutzt auch Rahel die Flocken als veganen Ersatz für Käse. Günstig sind die Flocken obendrauf auch noch!

Das kann man von anderen veganen Alternativprodukten leider nicht behaupten. Bei Milch- und Käseersatz müssen Veganer tiefer in die Tasche greifen. Ein 100 Gramm schwerer Weissschimmelkäse kostet vegan in der Migros zum Beispiel 6.70 Franken, während gleich viel vom Pendant aus Kuhmilch für nur 1.85 Franken zu haben ist.

Gruyère oder Schabziger?

Dann kochen wir, was das Zeug hält: Zwiebeln anschwitzen, Teigwaren und Kartoffeln einkochen, Fake-Speck anbraten und schliesslich den Käse reiben. Das geht erstaunlich gut, und der Käse schmeckt roh gegessen erstaunlich käsig! Allerdings eher wie Ziger als Gruyère.

Schliesslich richten wir alles hübsch an. Apfelmus gehört natürlich auch dazu. Just in dem Moment realisieren wir, dass wir die Hefeflocken vergessen haben. Egal, man kann sie auch einfach drüberstreuen wie Parmesan, erklärt mir Rahel.

Das Urteil

Wie schmecken nun die veganen Magronen? Die Antwort ist: «Okay.»

Rein optisch sind sie ziemlich nah am Original, das gebe ich auch als kritische Temporär-Veganerin zu. Für Rahel schmecken sie sogar sehr echt, auch wenn sie zugegebenermassen schon länger keinen echten Käse mehr gegessen hat.

Beim Essen fällt das Urteil dann nicht ganz so gut aus: Geschmacklich sind die Älplermagronen zwar lecker, aber leider sehr trocken. Der Käse schmeckt zwar, ist aber eher bröcklig als dass er Fäden zieht.

Trotzdem: Ich bin positiv überrascht, wie nahe das Alternativmenü dem Original kommt. Etwa zu 80 Prozent so gut, wie richtige Älplermagronen, finde ich. Wer sich vegan ernährt, aber trotzdem nicht nur gesunden Tofu-Lowcarb-Grünkohl auf dem Speiseplan haben möchte, sollte diesen Älplermagronen eine Chance geben.

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Auf Soda, einem Instagram-Channel von Blick, bringen die Jungjournalisten Severin (26) und Anne (25) anderen jungen Menschen alles näher, was man fürs Leben braucht. Von aktuellen News, wichtigen Diskussionen, Hacks für den Alltag bis hin zu Politik – bei Soda gibts News und Nützliches.

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