Die Omikron-Welle rollt übers Land und sorgt derzeit für rasant steigende Corona-Fallzahlen. Dennoch sieht der Bundesrat aktuell von einer Verschärfung der Hygienemassnahmen ab. Die Experten der Nationalen Corona-Taskforce warnen derweil vor einem starken Anstieg der Spital-Einweisungen.
Es werde noch nicht genug unternommen, um Omikron zu bremsen, sagte Vizepräsidentin Samia Hurst (50). Die besorgniserregenden Töne der Taskforce sorgen bei der Blick-Community für Erstaunen – vor allem, weil Omikron als ansteckender, wohl aber als weniger gefährlich gilt. Leser Marco Amato schreibt: «Wieso sollte man Omikron noch mehr eindämmen? Wäre doch ideal für eine Durchseuchung.»
Kontrollierte Durchseuchung unwahrscheinlich
Dem widerspricht BAG-Krisenmanager Patrick Mathys (52). Eine kontrollierte Durchseuchung, um eine Herdenimmunität zu erreichen, hält er für unwahrscheinlich. Auch bei milderen Verläufen könne das Spitalwesen überlastet werden, ergänzt Samia Hurst.
Ähnlich argumentiert Leser Daniel Mäder: «Dreimal harmloser, aber zehnmal ansteckender, gleich mehr Spitaleinweisungen! Den mit der Durchsuchung können Sie vergessen, da der Schutz immer wieder aufs Neue abnimmt und das Virus schnell mutiert. Je mehr Infizierte, desto mehr kann es mutieren», schreibt er.
Weiter kritisiert er das Fehlen von CO2-Messgeräten an Schulen: «Wieso noch kein einziges bei uns in der Schule anzutreffen ist, ist mir ein Rätsel. Die Kosten von 100 Franken sollten doch kein Kriterium sein, da kommen ja die täglichen Masken teurer!»
Leser Martin Ueltschi bemängelt, viele Geimpfte, aber auch viele «Verharmloser» würden die Hygienemassnahmen zu wenig konsequent einhalten: «Die Grundregeln, Hygiene, Abstand, Maske in Innenräumen, sind eben immer noch fundamental wichtig. Doch eine Grosszahl der Leute halten sich keinen Deut daran!»
Weiterhin sei es wichtig, Kontakte zu beschränken, ruft die Taskforce in Erinnerung. Leser Markus Spörri fragt sich derweil: «Wie soll ich meine Kontakte einschränken, wenn ich täglich zur Arbeit muss?» Wenn man nicht von zu Hause aus arbeiten könne, müsse man eben alle privaten Kontakte einschränken, entgegnet Leser Küde Zhou.
Kritik an BAG und Taskforce wächst
Zudem üben die Blick-Leserinnen und -Leser teils harsche Kritik an der Taskforce und der Kommunikation des Bundesamtes für Gesundheit. So schreibt Leser Norbert Sieber aus Allschwil BL: «Das BAG soll mal endlich mit diesen unsäglichen Pressekonferenzen aufhören. Es reicht, wenn sie ihre Erkenntnisse an den Bundesrat weiterreichen.»
In dieselbe Reihe stellt sich Christian Ehrbar aus Menzingen ZG: «Wenn ihr mal etwas mit Sicherheit wisst, dann kommt wieder und informiert. Vorher bitte nicht mehr in Erscheinung treten!»
Und Leser Peter Theiler fragt sich: «Wozu eine Medienkonferenz abhalten, wenn trotzdem nichts unternommen wird?» Ähnlich sieht es Leser Thomas Purtschert: «Welche neuen Informationen habe ich nun erhalten? Diese ewig gleichen Inhalte sind doch auch in einem Fünfzeiler auf der BAG-Seite notierbar.»
Er habe noch immer nicht begriffen, weshalb es Medieninfos von Experten und dem Bundesrat geben müsse, schreibt Purtschert. Und weiter: «Information ist Chefsache und diesen Job hat die Landesregierung.»