«Den Lohn im Ausland ausgeben? Eine Schande!»
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Grenzen wieder offen:Hier stehen Schweizer Schlange vor dem Paketshop

BLICK-Leser über Einkaufstourismus
«Den Lohn im Ausland ausgeben? Eine Schande!»

Ab heute dürfen die Schweizer wieder ennet der Grenze einkaufen. Während sich viele BLICK-Leser auf eine günstige Shopping-Tour im Ausland freuen, sorgen sich andere um die sowieso schon gebeutelte Wirtschaft.
Publiziert: 15.06.2020 um 12:28 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2020 um 18:23 Uhr
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Autos an der Grenze: Seit heute dürfen Schweizer wieder im Ausland einkaufen.
Foto: keystone-sda.ch
Community-Team

Seit März waren sämtliche Grenzübergänge wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Nicht nur die Ferien mussten deshalb abgesagt werden, auch Einkaufstourismus war nicht mehr möglich. Seit heute dürfen Schweizer nun wieder ins Ausland reisen, um den Kühlschrank zu füllen. Einige Discounter fürchten sich dementsprechend von Umsatzeinbussen und passen ihre Preise an.

Gerade in grenznahen Regionen ist Einkaufstourismus weit verbreitet. Kein Wunder: Gewisse Produkte kosten in der Schweiz bis zu 173 Prozent mehr als in Deutschland, wie eine Untersuchung von «Kassensturz» zeigt. Trotz «Schweiz-Zuschlag» finden es aber längst nicht alle BLICK-Leser in Ordnung, sich ennet der Grenze mit günstigen Produkten einzudecken.

«Geiz ist geil» auch in der Schweiz?

«Endlich wieder porte­mon­naie-freundliche Preise», schreibt BLICK-Leser Maurice Minor in den Kommentaren. «Endlich wieder Platz im Coop», heisst es aus dem anderen Lager, etwa von Adrian Breu. Für einen Grossteil der Community ist Einkaufstourismus aber vor allem eine Frage der Moral: «Geiz ist Geil offenbar auch bei einigen Schweizern», schreibt Ueli Maag. Es sei «eine Schande, den guten Lohn im Ausland auszugeben».

Die Schweizer Wirtschaft müsse – insbesondere jetzt während der Krise – unterstützt werden, heisst es häufig in der Kommentarspalte. Diejenigen, die regelmässig im Ausland einkaufen, seien mitschuldig, wenn es unserem Land nicht gut geht, findet etwa Markus Leuzinger. «Jammert dann einfach nicht, wenn Stellen abgebaut und Steuern erhöht werden», schreibt auch Daniel Steinmann.

Andere können eben genau wegen der schlechten Wirtschaftslage die Einkaufstouristen verstehen: «Alle, die wegen Corona entlassen wurden, haben jetzt weniger Geld und werden vermehrt im Ausland einkaufen», schreibt Richard Mändli.

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«Da hört das Verständnis auf»

Dass viele Schweizer auf Einkaufstourismus verzichten, um die Schweizer Anbieter zu unterstützen, findet Leser Marcel Probst heuchlerisch: «Da sitzen Leute auf ihrem Ikea-Stuhl, die PC-Maus von Ali Express und erzählen etwas von Solidarität, nur weil sie im Migros einkaufen», schreibt er. Andere wären zwar grundsätzlich bereit, einen «Schweiz-Zuschlag» zu bezahlen, finden diesen aber zu hoch, wie etwa Andreas Hassa: «Wenn ich das Doppelte oder mehr bezahlen soll, hört das Verständnis auf.»

Die tiefen Preise sind aber nicht das einzige Argument für Einkaufstourismus. Im Ausland decken sich gewisse Leser mit Produkten ein, die es bei Coop, Migros und Co. nicht gibt. Steve Kirschbaum schwärmt von «Feinkostsalaten und leckerem Aufstrich», die er in den hiesigen Regalen nicht findet – «sonst würde ich sie auch hier kaufen».

«Kauft nur das, was ihr braucht»

Vielleicht ist aber auch gar nicht die Gier das Problem, sondern allgemein der Hang zum Konsum, spekuliert Werner Schmidiger: «Ist das denn wirklich nötig?», fragt er. «Kauft doch einfach nur das, was ihr wirklich braucht!» So könne man sich lange Autofahrten sparen und habe auch in der teuren Schweiz am Ende mehr im Portemonnaie.

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