Ab November dürfen geimpfte sowie negativ getestete Schweizerinnen und Schweizer wieder über den Atlantik reisen. Damit endet eine lange Reisesperre in die USA. Der damalige US-Präsident Donald Trump hatte im März 2020, zu Beginn der Coronapandemie, einen Einreisestopp für Ausländer aus weiten Teilen Europas angeordnet – dazu gehörte auch die Schweiz.
Blick hat bei seiner Community nachgefragt, ob nun einige unserer Leserinnen und Leser sofort zum Reisebüro rennen oder gar schon einen Trip in die Vereinigten Staaten gebucht haben. Und tatsächlich: Bei vielen steigt die Vorfreude auf den Flug über den grossen Teich.
Wiedersehen mit der Tochter
Leser Ben Jakob plant, Ende November über Thanksgiving für 10-14 Tage nach Los Angeles zu reisen – die Vorbereitungen dazu sind in den Startlöchern. Diesen Mittwoch erst habe er nach Heimspielen des Basketballteams LA Lakers gegoogelt. Hauptgrund für die Reise wäre allerdings ein Treffen mit Tochter Sandra, die gemeinsam mit ihrem Mann Florian ein Unternehmen in der Filmbranche führt. Mit ihren beiden Söhnen Luca und Nils wagten die beiden im vergangenen Herbst eine «Escape to Switzerland», wie sie es nennen, um den Schulschliessungen und den damit verbundenen Herausforderungen zu entkommen.
Vier Monate lang wohnte die Familie zu Hause bei Jakob in Forch – und machte sein Haus damit zum Drei-Generationen-Haushalt, was «anspruchsvoll, aber auch sehr interessant» war. Die Anmeldung an der Schule sei «erstaunlich unkompliziert» und ohne grosse bürokratische Hürden über die Bühne gegangen, schildert Jakob. Das Gastspiel der Wahl-Amerikaner sei umso interessanter gewesen, weil es mitten in die US-Präsidentschaftswahl fiel. «So wurden wir alle kurzerhand zu Amerika-Spezialisten.» Zuvor war Jakob aus beruflichen Gründen oft in die Staaten gereist – er leitete während zehn Jahren das Hilfswerk «World Vision».
River Rafting und Goldwaschen in Wyoming
Für Blick-Leser Peter Schleiffer (59) kann die Zeit bis nächsten Sommer kaum schneller vorbei gehen. Dann nämlich gehts mit seiner Frau Petra (37) auf die langersehnte Hochzeitsreise in die Vereinigten Staaten. Diese hat er seiner Frau beim Heiratsantrag versprochen. Das war am Weihnachtsabend 2020, genauer versteckte sich der Antrag im letzten Törchen vom Adventskalender. «Ich bin damals an Corona erkrankt und es ging mir gar nicht gut. Umso spezieller war die ganze Aktion», resümiert Schleiffer gegenüber Blick.
Zum Glück erholt sich der 59-jährige aus Rothrist AG schnell wieder und kann sich jetzt um die Details seiner insgesamt elften Amerika-Reise Gedanken machen. «Der Plan ist, dass wir meine Schwester besuchen, die vor 11 Jahren ausgewandert ist und sich zusammen mit ihrem Mann in Montana ein Ferienhaus gebaut hat.» Drei Wochen werden die Schleiffers in Montana und Wyoming verbringen, dort den Vulkan Yellowstone, das Monument «Devils Tower» anschauen und im Grand-Teton-Nationalpark wandern. «Daneben möchten wir Reiten und Goldwaschen gehen und uns im River Rafting ausprobieren – langweilig wird uns ganz sicher nicht», ist sich Schleiffer sicher.
Im dritten Anlauf nach Amerika
Blick-Leser Frank Schoch (57) aus dem Kanton Thurgau hat mit seiner Frau bereits ein Ticket nach Miami gebucht. Geplant ist die Reise Januar 2022. Dort freut er sich vor allem auf eins: «Meine Tochter wieder in die Arme schliessen zu können!» Debora Cavett-Schoch (27) ist 2011 in die Vereinigten Staaten ausgewandert, hat 2017 geheiratet. «Eigentlich haben wir ein Wiedersehen schon 2020 geplant und die Reise auch schon gebucht», erzählt Vater Schoch Blick.
Doch die Reisesperre macht dem Trip einen Strich durch die Rechnung. Auch ein Jahr später solls noch nicht sein. «Dafür ist die Vorfreude jetzt nach über zwei Jahren umso grösser», resümiert Schoch. Das Paar plant eine gemütliche Woche mit der Tochter in Florida und dann eine weitere Woche, wenn die Tochter wieder arbeiten muss, auf Rundreise.
Der erste Besuch in der neuen Heimat der Tochter
Leser Joe Hug (69) würde ebenfalls im kommenden Januar gerne seine Tochter Stephanie zum ersten Mal in ihrer neuen Heimat San Francisco besuchen. Im Dezember 2020 war sie gemeinsam mit ihrem Mann Stefan, der in den USA arbeitet, ausgewandert. Grund für den Aufbruch mitten in der Coronakrise war das Alter der Kinder. «Entweder jetzt oder gar nicht, sagten sie sich, da meine Enkel, ein- und vierjährig, jetzt in einem idealen Alter sind und man im Fall der Fälle noch zurückkehren könnte, bevor die Kinder schulpflichtig werden», schildert es Hug.
Obwohl seine Tochter derzeit wegen einer Nachholprüfung an der Uni in der Schweiz weilt, wäre Joe Hug gerne in die Staaten gereist. Zumal die vier- bis sechswöchige Reise auch ein Highlight für den frisch Pensionierten gewesen wäre. «Ich war schon einige Male in den USA, habe die Südstaaten bereist und war als Jazz-Fan begeistert von New Orleans. Gerne wäre ich wieder gegangen», sagt Hug. Ob Joe Hug und seine Frau Corina die Reise wie gewünscht antreten können, steht allerdings noch in den Sternen, da derzeit nur vollständig Geimpfte in die USA einreisen dürfen.