Ich bin selbständiger Ofenbauer. Was meinen Beruf von anderen unterscheidet, ist, dass er sehr vielseitig ist. Viele Materialien, wie Keramik, Naturstein, Stahl und Co., kommen zusammen. Es braucht ein enormes räumliches Vorstellungsvermögen und Kreativität.
Schon als Kind wollte ich etwas Kreatives machen. Aus diesem Grund habe ich bereits meine Lehre als Ofenbauer gemacht. Nach meiner Lehre war ich in Zürich angestellt. Als mir mein ehemaliger Chef vor 18 Jahren genau am 23. Dezember kündigte, habe ich mich dazu entschieden, mich selbständig zu machen. Inzwischen bilde ich selber einen Lehrling aus. In der ganzen Schweiz gibt es etwa 15 Lehrstellen als Ofenbauer. Es gibt auch nur eine Berufsschule, die sich in Olten befindet.
Gemeinsam mit meinem Lehrling besuche ich viele Kunden. Momentan haben wir einen enormen Anstieg an Aufträgen. Man kann mit Lieferfristen von bis zu einem Jahr rechnen. Sicherlich ist die Energiekrise der Hauptgrund für die hohe Nachfrage. Vor allem Leute mit Gasheizungen kommen nun bei uns vorbei, um sich ein Back-up zu sichern.
Trotz der vielen Arbeit macht mir mein Beruf sehr Spass. Es ist mein Traumjob, denn ich kann meiner Kreativität freien Lauf lassen. Diese Kreativität konnte ich auch mit dem Bau meines Raketenofens ausleben. Plötzlich hatte ich die Blitzidee, einen Ofen in Form einer Rakete zu bauen. Im Gesamten brauchte ich mehrere 100 Stunden, um diesen Ofen zu bauen. Er ist dreieinhalb Meter gross und wird mit Holz CO2-neutral betrieben. Mein Raketenofen ist für mich praktisch unbezahlbar. Doch wenn der richtige Käufer kommen würde, wäre ich schon bereit dazu, ihn herzugeben.
In unserer Serie «Wir sind Blick» stellen wir dir jeden Samstag eine spannende Persönlichkeit aus der Blick-Community vor. Wir sind überzeugt, dass jede Leserin und jeder Leser eine interessante Geschichte zu erzählen hat.
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