Ich wohne seit 2009 im Fieschertal, und das Leben hier ist so schön, dass ich den Leuten etwas zurückgeben will. Ursprünglich wollte ich einen Klub gründen, für und mit Leuten, die Dinosaurier bauen wollen. Doch niemand sonst war so motiviert wie ich, und so zog ich das Projekt allein durch. Ich versuchte, bei der Gemeinde eine Bewilligung für den Sauriertrail einzuholen. Das dauerte ein Weilchen, und als ich sie endlich bekam, stand der Lockdown vor der Tür. Darüber freute ich mich natürlich nicht, da ich meiner Arbeit als Hauswart nicht mehr nachgehen konnte. Allerdings konnte ich die freie Zeit fast vollständig in den Bau meiner ersten Dinosaurier investieren.

Durchschnittlich dauert es zwei Wochen Vollzeitarbeit, um einen mittelgrossen Dinosaurier zu bauen. Um die Grösse und das Aussehen zu bestimmen, brauche ich nicht etwa einen Computer oder ein Rechenprogramm: Ich kaufe Spielzeug-Dino-Skelette und vergrössere anschliessend jedes Teil davon mit einem Projektor. Dann säge ich die Formen aus, schleife sie und baue sie zusammen. Da bin ich ganz altmodisch.

Ich mache das bis heute ehrenamtlich, und alle Spenden, die ich bekomme, werden wieder in neue Saurier investiert. Im Herbst montiere ich jeweils alle wieder ab und lagere sie in meinem Garten. Im Fieschertal herrscht im Winter drum oft Lawinengefahr. Nach der Winterpause baue ich die Dinos jeweils wieder auf.

Mein Prachtexemplar ist der Spinosaurus. Er ist zwölf Meter und 44 Zentimeter lang. Der fasziniert Kinder besonders. Oft fragen mich die Kleinen, ob ich nicht einen Langhalsdino nachbauen könnte. Aber die sind bis zu 30 Meter hoch! Dafür bräuchte ich dann schon Hilfe. Besonders gefällt mir an meinem Hobby, dass ich anderen eine Freude bereiten kann. Die Kinder, die mit ihren Eltern den Sauriertrail machen, sind sehr interessiert und freuen sich stets. Und die Eltern sind oft überrascht, wie viel ihre Kinder über Dinosaurier wissen!